NABU fordert Ausweisung weiterer Vogelschutzgebiete
Archivmeldung vom 10.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer NABU hat anlässlich der Veröffentlichung aktueller Forschungsergebnisse in der Zeitschrift "Science" erneut die Nachmeldung von Vogelschutzgebieten durch die Bundesländer gefordert. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die Ausweisung von Vogelschutzgebieten in den Ländern der Europäischen Union die Situation vieler Vogelarten in Europa entscheidend verbessert hat.
Mit der Vogelschutzrichtlinie hatten sich die
Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) 1979 verpflichtet,
für europaweit bedrohte Vogelarten Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu
gehörten u.a. der Schutz von Nestern und Jungvögeln, das Einschränken
der Jagd von Brut- und Zugvogelarten, sowie die Ausweisung von
Schutzgebieten für die in Anhang I der Richtlinie aufgelisteten
Arten. "Die Analyse belegt nun eindeutig, dass sich die Bestände der
in diesen Schutzgebieten lebenden Arten wie beispielsweise
Rohrdommel, Schwarzstorch und Großtrappe erholt haben", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Zerstreut brütende Feldvogelarten wie
Feldlerche und Kiebitz zeigten dagegen weiter erhebliche Rückgänge.
Ende Juni 2007 hatte die Europäische Kommission beschlossen, wegen
der immer noch unzureichenden Ausweisung von EG-Vogelschutzgebieten
in sieben Bundesländern (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und
Baden-Württemberg) Klage gegen Deutschland beim Europäischen
Gerichtshof einzureichen. "Es ist eine Schande, dass einige
Bundesländer immer noch nicht ihre Hausaufgaben erledigt haben,
zumal erst die Ausweisung der Schutzgebiete Rechtssicherheit für
Landnutzer und Kommunen schafft", so der NABU-Präsident.
Die wissenschaftliche Studie zeige aber auch, dass die Ausweisung von Vogelschutzgebieten alleine nicht ausreiche. Insbesondere Land- und Forstwirtschaft seien gefordert, naturverträglicher zu wirtschaften und auf die Bedürfnisse von Feld- und Waldvogelarten Rücksicht zu nehmen. "Da die Bürger Europas allen Umfragen zufolge mehr Naturschutz fordern, sollten auch deren Steuergelder nur noch für eine ökologisch verträgliche Landwirtschaft ausgegeben werden", so Tschimpke.
Quelle: Pressemitteilung NABU