Nach PETA-Anzeigen: Elefant aus Zirkus Las Vegas in Norderstedt beschlagnahmt
Archivmeldung vom 08.05.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einem Polizeiaufgebot befreiten heute Morgen Amtsveterinäre des Kreises Segeberg eine Elefantendame aus einer artwidrigen Haltung im Zirkus Las Vegas. Die 28 Jahre alte Chitana wurde dort über ein Jahr einzeln gehalten - ein deutlicher Verstoß gegen die Zirkusleitlinien des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die Elefantendame leidet zudem unter starken Verhaltensstörungen, deformierten Hinterbeinen und Minderwuchs.
PETA Deutschland e.V. hatte in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Veterinärämter der aktuellen Gastspielorte dazu aufgefordert, die tierquälerische Einzelhaltung zu beenden. Außerdem wurde den Veterinärbehörden von der Tierrechtsorganisation eine Transportkostenübernahme für das beschlagnahmte Tier von bis zu 4.000 Euro zugesagt. PETA sieht in der Maßnahme Modell-Charakter für weitere Zirkusbetriebe, in denen Elefanten teilweise ebenfalls einzeln und unter tierquälerischen Bedingungen gehalten werden.
„Nachdem in den letzten 18 Monaten etwa zehn Elefanten in deutschen Zirkusbetrieben elendig gestorben sind, ist diese Elefantenrettung nun eine äußerst erfreuliche Maßnahme“, so Diplom-Zoologe Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA. „Chitana wird ihren Lebensabend jetzt in Gesellschaft und unter weitaus besseren Bedingungen verbringen, als im Zirkus Las Vegas“.
Die beschlagnahmte Elefantendame soll unter Vermittlung einer Elefantenschutz-Organisation dauerhaft in einer zoologischen Einrichtung in Belgien unterkommen. Der Zoo hatte sich schon seit einiger Zeit darum bemüht, einen Gefährten für seinen ebenfalls allein lebenden Elefanten aufzunehmen. Die Afrikanische Elefantendame Chitana wurde vor ca. 28 Jahren als Baby aus der Wildnis eingefangen und war bis vor einem Jahr im Circus Africa des berüchtigten Zirkusdirektors Hardy Weisheit. Seit 1997 verfolgt PETA die Machenschaften des Circus Afrika, der sich immer wieder umbenennt. Eine beispiellose Chronik zeigt zahlreiche Straftaten.
Elefanten werden im Zirkus – völlig legal – jede Nacht ihres Lebens an zwei Beinen angekettet, während sie bei der Dressur einen spitzen, metallenen Elefantenhaken fürchten müssen. Durch die tierwidrigen Lebensbedingungen leiden fast alle Elefanten in Zirkusgefangenschaft unter schweren körperlichen oder seelischen Krankheiten. PETA fordert ein vollständiges Verbot von Elefanten im Zirkus und deren sofortige Überführung in adäquate Auffangstationen.
Quelle: PETA Deutschland e.V.