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Biodieselwerk in Marl muss Produktion halbieren

Archivmeldung vom 09.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Biodieselwerk in Marl
Biodieselwerk in Marl

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Biodieselproduzent Natural Energy West (NEW) aus Marl fährt ab sofort für unbestimmte Zeit seine Produktion auf die Hälfte zurück. Gründe dafür sind Dumping-Biodieselimporte aus Argentinien und Indonesien, die seit dem Winter den europäischen Markt überfluten. Die gedrosselte Produktion hält die Firma nur aufrecht, um bestehende Lieferverträge für Biodiesel und das Kuppelprodukt Pharmaglycerin zu bedienen.

"Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, sich für die deutsche Biodieselindustrie und die damit verbundenen Arbeitsplätze einzusetzen und den ruinösen Handelspraktiken aus Argentinien und Indonesien einen Riegel vorzuschieben", sagte NEW-Geschäftsführer Detlef Volz. Die argentinische Regierung erhebt unterschiedliche Exportsteuern (DETs) auf Sojaöl und Biodiesel. Dadurch ist argentinischer Biodiesel auf dem europäischen Markt so günstig, dass er unter den Preisen des Vorproduktes Sojaöl in Europa angeboten wird. Indonesien fördert seine Biodieselproduktion aus Palmöl in gleicher Weise.

Die Europäische Kommission hatte sich in der Vergangenheit gegen subventionierte Biodieselimporte mit Hilfe von Anti-Dumping-Zöllen gewehrt. Dagegen klagten Argentinien und Indonesien vor der Welthandelsorganisation WTO und Europäischen Gerichten. Differenzierte Exportsteuern sind in den WTO-Regularien nicht ausdrücklich geregelt. Argentinien und Indonesien erzielten daher juristische Erfolge und die Schutzzölle mussten gesenkt werden. Seither fließen Biodieselimporte aus diesen Ländern nun wieder ungehindert nach Europa. Paradoxerweise schotten die USA gleichzeitig ihren Biodieselmarkt mit hohen Anti-Subventions-Zöllen gegen argentinische Biodieselimporte ab.

"Wenn sich Bundesregierung und Europäische Kommission nicht gegen die unfairen Handelspraktiken von Argentinien und Indonesien wehren, wird die europäische Industrie und die vorgelagerte Landwirtschaft existenziell geschädigt", warnte Volz.

NEW hat eine Jahreskapazität von 240.000 t Biodiesel, und 50.000 t Pharmaglycerin. Biodiesel aus Raps verringert die CO2-Emissionen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um rund 65 Prozent. Als Rohstoff verwendet NEW fast ausschließlich Raps aus Deutschland. Die Firma ist als Biodieselpionier seit 2002 im Industriepark in Marl ansässig. NEW hat vier Gesellschafter: AGRAVIS Raiffeisen AG, Bunge BV Rotterdam, D2I (Diester International Paris) und die C. Thywissen GmbH in Neuss.

Quelle: NEW GmbH (ots)

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