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Schwerer Unfall beim Hamburger Derby: PETA fordert Verbot des Pferderennsports in Deutschland

Archivmeldung vom 08.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Pferderennen sind Tierquälerei Bild: Design: Dana Mulranen • Image: © Paul Smyres
Pferderennen sind Tierquälerei Bild: Design: Dana Mulranen • Image: © Paul Smyres

Bei einem schweren Unfall auf dem 144. Hamburger Derby wurden am 06. Juli 2013 zwei Pferde getötet und drei Jockeys teilweise schwer verletzt. PETA Deutschland e.V. übt nun scharfe Kritik an den Veranstaltern und fordert ein sofortiges Verbot des Pferderennsports in Deutschland. Wegen des hohen Unfallrisikos hatte die Tierrechtsorganisation im Vorfeld des Derbys ausdrücklich vor der Durchführung der Veranstaltung gewarnt. Schon im vergangenen Jahr erlitten zwei Pferde während des Galopprennens auf der Horner Rennbahn einen Beinbruch und mussten vor Ort eingeschläfert werden; mindestens ein weiteres Pferd überlebte das Rennen ebenfalls nicht.

Die sensiblen Tiere zu extremen Leistungen zu zwingen, Knochenbrüche und damit ihren Tod zu riskieren, ist nach Auffassung von PETA Tierquälerei. Weil beim Hamburger Derby schwere Verletzungen und Todesfälle von Pferden wiederholt in Kauf genommen werden, prüft die Tierrechtsorganisation nun rechtliche Schritte gegen die Veranstalter.

„Pferderennen sind nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. Angesichts der zahlreichen Todesfälle bei solchen Veranstaltungen kann nicht mehr von Unfällen gesprochen werden, sondern es handelt sich nach unserer Auffassung um fahrlässige Tötung“, sagt Dr. Edmund Haferbeck, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei PETA.

Für die Rennen werden die Pferde zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen – teilweise unter Einfluss von Medikamenten oder Dopingmitteln – denn es stehen hohe Wettsummen auf dem Spiel. Beim Hamburger Derby sind es bis zu 500.000 Euro, allein bei einem Rennen. Das Wohl der Tiere wird vernachlässigt, sie bezahlen oftmals mit Sehnenschäden, Lungenbluten und Beinbrüchen.

Allein im Zeitraum von 2011 bis 2013 mussten insgesamt 735 Pferde für den Galopp- und Trabrennsport ihr Leben lassen. Erschreckend: Viele der Tiere waren so schlimm verletzt, dass sie direkt auf der Rennbahn getötet werden mussten. Sehr wahrscheinlich gibt es bei diesen Extremfällen eine Dunkelziffer, die – laut Meinung von Insidern – deutlich höher liegt als die offiziellen Zahlen. Auch im Trabrennsport sind die Todesfälle alarmierend: 152 der durch den „Sport“ verstorbenen Pferde waren erst 7 Jahre alt oder sogar jünger – kein Alter für ein Pferd, dessen normale Lebenserwartung bei bis zu 35 Jahren und mehr liegt.

Pferde werden im Galopp- und Trabrennsport viel zu früh antrainiert. Sie sind zumeist erst zwei oder drei Jahre alt – also noch nicht ausgewachsen –, wenn sie zu tierwidrigen und unnatürlichen Leistungen gezwungen werden. Die Folge sind Sehnenschäden und schwere Verletzungen, da das Skelett und die Sehnen noch nicht richtig ausgebildet sind. Außerdem ist immer wieder zu sehen, dass Jockeys permanent mit der Peitsche auf die Pferde einschlagen und sie mit Zungenbändern, Ohrenstöpseln oder Scheuklappen gefügig machen.

Weitere Informationen:
PETA.de/FaktenPferdesport
PETA.de/Pferderennen
Eine Übersicht der bei Rennen verstorbenen Pferde: Hier klicken

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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