24 Glyphosat-Studien am Skandal-Tierlabor LPT: Betrugsverdacht und Tierquälerei bei LPT werden zum Desaster für Pestizid Lobby
Archivmeldung vom 12.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Studien sind geheim, geschwärzt, gut versteckt. Niemand soll sie sehen. Recherchen belegen aber eindeutig, dass mindestens 24 Tierversuchsstudien mit Glyphosat am LPT durchgeführt wurden. Jede siebte Studie für das umkämpfte Ackergift kam aus Hamburgs LPT. Der Schwerpunkt lag auf dem Standort in Schleswig Holstein Wankendorf.
"Das heißt, dass tausende Tiere für das gefährliche Pestizid grausam sterben mussten und die Sicherheit von Glyphosat für den Menschen maßgeblich an einem Labor hängt, das unter mehrfachen, Betrugsverdacht steht und dessen Tierlabor vom Land Niedersachsen wegen Manipulationen, Rechtsbrüchen und Tierquälerei geschlossen wurde", so Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz. Ehemalige Mitarbeiter berichten, dass über Jahre Studien gefälscht worden sein sollen. So berichten sie, dass z.B. der Verdacht auf Krebs bei einer Medikamentenstudie und die Gefährlichkeit eines Umweltgiftes vertuscht wurde. Dem verantwortliche Geschäftsführer Jost Leuschner wurde die Zuverlässigkeit abgesprochen, die Staatsanwaltschaft durchsuchte alle drei Labore.
Die sogenannten Contract-Research-Labore sollen Sicherheit für den Menschen garantieren. Die Ermittlungen zum LPT zeigen: Eine Mischung aus krimineller Energie, Grausamkeiten an Tieren und laschen Behördenkontrollen machen die angebliche 100%-Sicherheit für die Bevölkerung zu einem russischen Roulette. Jeder EU-Schlachthof wird in Deutschland zwar schlecht aber täglich amtlich geprüft, in diesen Laboren kommt nur alle drei Jahre eine Amtsperson angemeldet vorbei. Die staatliche Kontrolle der so genannten GLP Good Laboratory Praxis, des angeblich unfehlbaren Sicherheitssystems der Labore ist unzureichend und Manipulationen Tür und Tor geöffnet.
"Das alles zeigt, wie gefährlich das angebliche Sicherheitssystem um Chemikalien wie Glyphosat ist und dass die Politik gefordert ist, hier massiv einzugreifen. Denn erst sind Tiere in Gefahr und dann Menschen", so Mülln. SOKO Tierschutz fordert von Hamburg und Schleswig-Holstein die Schließung der LPT-Labore und einen Ausstiegsplan aus den veralteten, grausamen und unzuverlässigen Tierversuchen. Am 22.02 ruft SOKO Tierschutz zu einer Großdemonstration in Kiel auf um Menschen und Tiere vor der Tierversuchsindustrie zu schützen und das Giftlabor des LPT in Schleswig Holstein zu schließen."Wer in Niedersachsen eine Gefahr für Mensch und Tier ist und deswegen amtlich als unzuverlässig erklärt wurde, der darf in Hamburg und Schleswig Holstein nicht unbehelligt weiter auf Tiere losgelassen werden", bekäftigt der SOKO sprecher.
Quelle: SOKO Tierschutz e.V. (ots)