Vogelsberger LINKE: So war es nicht geplant und so ist es auch alles andere als ökologisch sinnvoll
Archivmeldung vom 02.07.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem der Kreistag mit den Stimmen der Koalition aus CDU und SPD einen Antrag der LINKEN auf Berichterstattung im Ausschuss abgelehnt hatte, machte sich der Kreistagsabgeordnete Dietmar Schnell selbst auf den Weg nach Homberg. Naturschutzinitiativen hatten dort Alarm geschlagen, weil kürzlich durchgeführte ökologische Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der A 49 ganz und gar nicht dem entsprachen, was in der Planung vorgesehen war, sondern eher einem Umweltfrevel gleichkämen. Begrüßt und geführt wurde Schnell von Karl-Heinz Zobich, vom NABU Vogelsbergkreis, und Barbara Schlemmer und Benedetta Rüdt von Collenberg von den Grünen in Homberg/Ohm. Auch ein Mitglied der Grünen-Kreistagsfraktion war mit vor Ort und informierte sich.
Konkret geht es um den Bereich des Sörnteiches in der Gemarkung Maulbach. "Die durchgeführten Arbeiten gleichen einem Kahlschlag und weichen aus meiner Sicht deutlich von der Planung ab. Die vorgesehenen ökologischen Effekte werden damit wohl kaum erreicht werden können", erklärt Dietmar Schnell, der auch LINKEN-Kreisvorsitzender ist. Hier stelle sich die Frage, wer in dem ganzen Kompetenzwirrwarr eigentlich verantwortlich dafür sei, die Maßnahmen zu bewerten und abzunehmen. "Aus unserer Sicht hätte hier der Ausschuss Licht ins Dunkel bringen können, da kommt natürlich schnell der Verdacht auf, dass die Kreisspitze um Landrat Görig und Ersten Beigeordneten Dr. Mischak an Aufklärung und Transparenz in dieser Angelegenheit kein Interesse hat", so Schnell weiter. Die Kreistagsfraktion DIE LINKE werde jetzt prüfen, was getan werden kann, um zu eruieren, wer hier eigentlich Verantwortung trägt und wer wann welche Entscheidungen in diesem Zusammenhang gefällt hat.
Die Vogelsberger LINKE unterstütze zudem die Forderungen der Bürgerinitiativen nach einem sofortigen Rodungs- und Baustopp. Es dürfe nicht noch mehr wertvolle Umwelt und Natur einem völlig überholten und nicht mehr zeitgemäßen Individualverkehr geopfert werden. Im Zuge des geplanten Baues sollen im ökologisch wertvollen Dannenröder Forst und im Herrenwald Bereiche komplett gerodet werden. Dagegen läuft aktuell eine Klage und es wäre nicht hinnehmbar, wenn vor einer Entscheidung hier Tatsachen geschaffen würden. "Einmal abgeholzte Bäume", so Schnell abschließend, "könne man schließlich nicht wieder aufstellen."
Quelle: Kreistagsfraktion DIE LINKE