Internationaler Tag des Waldes: Bundesweite Waldbaum-Erhebungen abgeschlossen
Archivmeldung vom 20.03.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) erstmals mittels einer einheitlichen Erhebungsmethode seltene Waldbaumarten in Deutschland erfassen lassen.
Bei dieser Erhebung wurden die folgenden zehn heimischen Baumarten bundesweit erfasst: Flaum-Eiche (Quercus pubescens), Elsbeere (Sorbus torminalis), Speierling (Sorbus domestica), Wild-Apfel (Malus sylvestris), Wild-Birne (Pyrus pyraster), Eibe (Taxus baccata), Feld-Ahorn (Acer campestre), Grün-Erle (Alnus viridis), Grau-Erle (Alnus incana) und Gemeine Trauben-Kirsche (Prunus padus).
Neben der Baumanzahl in den Beständen ist auch das Alter (über BHD-Durchmesserstufen), die Vitalität der Bäume und das Ausmaß der Naturverjüngung registriert worden. In einzelnen Beständen ist zusätzlich die genetische Vielfalt ermittelt worden. Auf Basis dieser Daten konnten dann die einzelnen Bestände auch im Hinblick auf ihre „Erhaltungswürdigkeit“ und „Erhaltungsdringlichkeit“ bewertet werden.
Populationsgrößen oft sehr niedrig
Von den erfassten Baumarten sind Wild-Apfel, Wild-Birne, Flaum-Eiche, Speierling, Elsbeere und Eibe in Deutschland nicht nur selten, sondern teilweise auch in ihrem Vorkommen aus unterschiedlichen Gründen bedroht. Die bundesweiten Wild-Bestände zählen beim Speierling („Wald-Speierling“) nur noch 2.500 Individuen, beim Wild-Apfel rund 5.000 Individuen, bei Wild-Birne und Flaum-Eiche jeweils etwa 15.000 Individuen sowie bei der Eibe 60.000 Individuen und bei der Elsbeere über 80.000 Individuen.
Die durchschnittlichen Populationsgrößen sind bei einigen Baumarten erschreckend niedrig: Wild-Birne 64 Individuen, Elsbeere 25, Wild-Apfel 23 und beim Speierling durchschnittlich lediglich vier Individuen. Im positiven Sinne überraschend waren die zahlreich gefundenen Vorkommen/Individuen von Wild-Birne, Elsbeere und Eibe in Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) (idw)