Streit um Abschuss von Wölfen: Merkel drängt auf Lösung
Archivmeldung vom 03.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) drängt auf eine Lösung im Streit über den Abschuss von Wölfen in Deutschland. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Da Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) in der umstrittenen Naturschutzfrage keine Einigung finden, habe das Kanzleramt das Thema an sich gezogen, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter.
Der Umgang mit den Wölfen war bereits zweimal Thema im Koalitionsausschuss, ohne dass die zuständigen Ministerinnen eine Lösung gefunden hätten. Sie streiten insbesondere darüber, ob Wölfe erst dann abgeschossen werden dürfen, wenn sie bereits Schafe gerissen haben oder auch schon vorbeugend, wenn sie sich Siedlungen oder Schafsherden nähern. "Aus unserer Sicht werden mit dem vom Bundesumweltministerium vorgelegten Entwurf die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag nur unzureichend aufgegriffen", sagte ein Sprecher Klöckners.
In dem Vertrag heißt es, die Sicherheit der Menschen habe im Umgang mit dem Wolf höchste Priorität. Mit Blick auf die "dynamisch wachsende Wolfspopulation" gebe es Dissens hinsichtlich einer "weitergehenden Entnahmemöglichke it" der Wölfe "mit präventivem Charakter", erklärt das Landwirtschaftsministerium. Dies verstößt nach Auffassung von Schulze wiederum gegen die Naturschutzbestimmungen. Das Umweltministerium habe bestätigt, dass das Kanzleramt die Gespräche an sich gezogen habe, berichtet der "Spiegel". Man sei aber jederzeit bereit weiterzuverhandeln. Insbesondere in Ostdeutschland sorgen Berichte von Wölfen, die Schafe gerissen haben, für Unruhe. Bisher gab es in Deutschland keine nachgewiesenen Angriffe von Wölfen auf Menschen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur