Neue Studie belegt: Batterien verhageln Elektroautos die CO2-Bilanz
Archivmeldung vom 02.11.2020
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Freigeschaltet durch Anja SchmittEine Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) lässt Zweifel an der Ökobilanz von Elektroautos aufkommen. Das Problem sind die Batterien, deren Herstellung sehr stromintensiv ist. Und dafür wird vor allem Kohle verheizt und CO2 in die Umwelt geblasen, wie das russische online Magazin "Sputnik" berichtet.
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "E-Autos liegen nicht nur im Trend, sondern ihr Kauf wird auch massiv vom Staat gefördert.
Verbrennungsmotoren werden dagegen in die ökologische Schmuddelecke gedrängt. An diesem Image rüttelt nun eine neue Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Demnach fällt die Klimabilanz von E-Autos deutlich schlechter aus als die der verpönten Verbrenner. Schuld sind die Batterien in den E-Flitzern. Bei deren Betrieb werden tatsächlich null Emissionen in die Umwelt abgegeben. So gelten selbst tonnenschwere Elektro-SUVs auf dem Papier als ökologisch vorbildlich. Dabei reißt die Herstellung der Batterien die Ökobilanz der E-Mobile uneinholbar ins Negative.
CO2-Bilanz von E-Autos aus China doppelt so hoch wie bei Dieselautos
Das belegt jetzt die neue VDI-Studie „Ökobilanz von Pkws mit verschiedenen Antriebssystemen“. Die Studie betrachtet die CO2-Emissionen der verschiedenen in Frage kommenden Antriebssysteme über die gesamte Lebensphase – von der Erzeugung der Rohstoffe über Produktion, Nutzungsphase bis zum Recycling. Sie vergleicht den Stand im Jahr 2020 mit prognostizierten Zahlen im Jahr 2030, in beiden Fällen unter Berücksichtigung eines unterschiedlichen Nutzerverhaltens.
Und hier schneiden die Autos mit Verbrennungsmotoren immer noch deutlich besser ab. So fällt bei der Produktion eines modernen Diesel-Fahrzeugs ein CO2-Äquivalent von 8,4 Tonnen an. Bei der Herstellung eines Elektroautos in China liegt der CO2-Wert mit 16,8 Tonnen genau doppelt so hoch. Allein die Batterieherstellung ist in China mit 8,9 Tonnen CO2-Emmission umweltschädlicher als bei einem Verbrenner die Herstellung des gesamten Autos. Das Problem ist, dass die Batterien für Elektroautos vor allem in Ländern wie in China produziert werden, in denen der Strom zur Herstellung noch vor allem aus Kohle gewonnen wird.
E-Auto selbst bei Herstellung in Europa CO2-intensiver als Dieselautos
So empfiehlt die Studie, die Fertigung der Batteriezellen schnell von China nach Europa zu verlagern. Dies hätte einen deutlich positiven Einfluss auf die CO2-Emissionen zur Folge. Grund dafür sind kürzere Transportwege und der kohlelastige Strommix in China.
Ökologischer als bei einem Dieselauto wäre die Herstellung eines E-Autos aber unterm Strich auch in Europa noch nicht. Die Kohleförderung wird zwar in Europa zurückgefahren. Jedoch ist es noch längst, nicht so, dass er europäische Energiemix CO2-frei ist. Wird das E-Auto in Europa gefertigt, ist die Bilanz zwar etwas besser, aber mit 13,9 Tonnen CO2 immer noch klar schlechter als bei einem modernen Dieselauto.
Miteinander von modernen E-Autos und schadstoffarmen Verbrennern
Die neue VDI-Studie zeigt, dass eine einseitige Fokussierung auf Elektroautos eher kontraproduktiv für die Umwelt ist.
„Ein komplementäres Miteinander der Technologien ist unsere einzige Chance, die CO2-Ziele für 2030 zu erreichen“, fasst VDI-Präsident Volker Kefer das Ergebnis der Studie zusammen.
In Anbetracht der kompletten Wertschöpfungskette sind moderne Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren heute oft noch schadstoffärmer als Elektrofahrzeuge. Batterieelektrische Antriebe leiden unter dem aktuell hohen Energie- und Materialaufwand in der Produktion. Außerdem stellt das Recycling von E-Batterien nach wie vor ein großes Umweltproblem da, warnen die Ingenieure.
VDI-Präsident Kefer rät, Verbrennungsmotoren nicht völlig abzuschreiben, sondern parallel zur Weiterentwicklung von E-Autos ebenfalls zu modernisieren:
„Wichtig ist uns, nicht allein auf Batteriefahrzeuge zu setzen, sondern auch die Brennstoffzelle und moderne Verbrennungsmotoren mit umweltfreundlicheren Treibstoffen wie Gas oder synthetischen Kraftstoffen weiter zu stärken.“ "
Quelle: Sputnik (Deutschland)