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Gelsenwasser fordert Stopp der Erdgas-Bohrungen

Archivmeldung vom 18.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Robbin / de.wikipedia.org
Bild: Thomas Robbin / de.wikipedia.org

Gelsenwasser, der größte Wasserversorger Deutschlands, fordert den sofortigen Stopp der geplanten Erdgas-Probebohrungen in NRW. Der mögliche Einsatz giftiger Chemikalien und die Zerstörung von Gesteinsschichten gefährdeten die Trinkwasserversorgung von Millionen Menschen. "Stoppt den Wahnsinn", sagte Vorstandsvorsitzender Manfred Scholle den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.

Im Namen aller Wasserwerke an der Ruhr forderte Scholle die NRW-Landesregierung auf, ein Moratorium über die so genannte Fracking-Bohrmethode zu verhängen. Zudem mahnte er eine Änderung des Bergrechts an.

Gegen das Fracking-Bohrverfahren protestieren Bürgerinitiativen in NRW seit Monaten. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst, um die undurchlässigen Gesteinsschichten aufzusprengen und dort lagerndes Erdgas freizusetzen. Dadurch könne das Grundwasser verunreinigt werden, befürchten die Wasserversorger. "Die Braunkohle hat durch die Tagebaue in NRW die Landschaft zerstört, der Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet hat den Untergrund kaputt gemacht. Jetzt könnte durch die Fracking-Bohrungen noch unser Wasser gefährdet werden", kritisierte der Gelsenwasser-Chef.

Vom Wasser im Halterner Stausee sowie den Talsperren entlang der Ruhr sind fünf Millionen Menschen abhängig. Unter diesen Wasserspeichern werden in 1000 Meter Tiefe riesige Erdgasvorkommen vermutet. Der US-Ölmulti ExxonMobil und die BASF-Tochter Wintershall haben sich das Recht gesichert, in diesen Gebieten nach lohnenden Lagerstätten zu suchen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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