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Künast: Merkel hinterließ ein einziges Atommüll-Chaos

Archivmeldung vom 20.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Renate Künast Bild: gruene.de
Renate Künast Bild: gruene.de

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Renate Künast, hat die Nutzung des Zwischenlagers Nord in Mecklenburg-Vorpommern für radioaktive Abfälle aus westdeutschen Forschungseinrichtungen verteidigt. Zugleich schränkte sie ein: "Es kann aber nicht sein, dass Lubmin als Auffangstation für Atommüll aus Atomkraftwerken zweckentfremdet wird", sagte sie der OSTSEE-ZEITUNG (Dienstagausgabe).

Mit der Einrichtung von Zwischenlagern habe die rot-grüne Bundesregierung das "Chaos beim Atommüll" der schwarz-gelben Vorgängerregierungen beendet. "Als damalige Umweltministerin hat uns Frau Merkel ein einziges Atommüll-Chaos hinterlassen - vom Castor-Skandal über den Plutonium-Bunker in Hanau bis zur Nutzung von Morsleben", sagte Künast weiter. Insbesondere beim Umgang mit den radioaktiven Abfällen aus dem Forschungsreaktor Karlsruhe sowie aus dem Forschungsschiff Otto Hahn hätten "sicherheitstechnisch unhaltbare Zustände" geherrscht, die erst durch den damaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin beendet worden seien. "Erst wir Grüne haben uns der Aufgabe gestellt, hier für mehr Sicherheit zu sorgen", sagte Künast. Durch eine ergebnisoffene und transparente Endlagersuche und einen Vergleich mehrerer Standorte in Deutschland müsse die Bundesregierung nun unter Beweis stellen, dass es ihr in der Endlager-Frage ernst sei und dass das Zwischenlager Nord keinesfalls schleichend zu einem Endlager werde. Einen Export von radioaktiven Abfällen aus Deutschland ins Ausland, etwa nach Russland, lehnte Künast strikt ab: "Es ist ein Muss, den bestgeeigneten Standort für ein atomares Endlager in Deutschland zu finden." Die Laufzeitverlängerung von deutschen AKW um rund zwölf Jahre nannte sie auch in Hinsicht auf die damit verbundene Zunahme des Atommülls um rund ein Drittel "absolut unverantwortlich".

Künast verlangt Stilllegung der AKW Brunsbüttel und Krümmel

Scharfe Kritik am AKW-Betreiber Vattenfall hat die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Renate Künast geübt. Die immer wieder von Zwischenfällen betroffenen Atomkraftwerke Brunsbüttel sowie Krümmel in Schleswig-Holstein gehörten "für immer stillgelegt", verlangte Künast in den "Lübecker Nachrichten" (Dienstagausgabe). Auf Sicherheitsmängel in beiden Anlagen angesprochen, die wiederholt zu Abschaltungen gezwungen hatten, meinte die Grünen-Politikerin: "Wer zu blöd ist, die notwendigen Dübel in die Wand zu schrauben, ist nicht geeignet, ein Atomkraftwerk zu betreiben."

Eine Laufzeitverlängerung, wie sie von Schwarz-Gelb beschlossen wurde, auch für das AKW Brunsbüttel, das von den 33 Jahren seit Inbetriebnahme elf Jahre still gelegen habe, aber auch für den Pannen-Reaktor Krümmel sei "absurd" und unter Sicherheitsgesichtspunkten "nicht zu verantworten". Auch wenn der schwedische Energiekonzern Vattenfall nun seine Anteile an deutschen AKW an den Eon-Konzern verkaufen wolle, ändere dass an den massiven Sicherheitsbedenken bei den beiden Pannen-AKW nur "minimal" etwas, sagte die Grünen-Politikerin.

Quelle: OSTSEE-ZEITUNG / Lübecker Nachrichten

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