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Tschernobyl und Fukushima: Die Lage ist noch gefährlich

Archivmeldung vom 27.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tschernobyl
Tschernobyl

27 Jahre sind seit dem Nuklearkatastrophe in Tschernobyl vergangen und zwei Jahre nach der in Fukushima. Die Unfälle wirkten sich sowohl auf die menschliche Gesundheit als auch auf die Natur aus. Noch heute ist, wie Olga Syrova bei Radio "Stimme Russlands" berichtet, die Situation gefährlich, glauben die Experten.

Weiter heißt es im Beitrag: "Die Folgen der größten Nuklearkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima schätzen die Experten noch sehr kritisch ein. Nach den Sachverständigen ist die gesundheitliche Lage der Bevölkerung in beiden Regionen noch nicht stabil. Besonders betroffen sind Kinder.

Die Konsequenzen und die Schäden dieser Katastrophen werden auch vom Umweltausschuss des deutschen Bundestages berücksichtigt. Die deutsche Seite ist bereit, finanzielle Unterstützung anzubieten. In Tschernobyl wurden schon Schritte unternommen, um die Situation dort zu ändern.

Laut Berichten des Bundesumweltministeriums erfolgt auf Initiative der G8-Staaten die Stabilisierung des Sarkophags in Tschernobyl und die Errichtung eines neuen sichereren Einschlusses, das sogenannte New State Confinement (NSC).

Dennoch wird diese Idee schlecht kontrolliert – sagt Wladimir Kusnetsov, Direktor des Nuklear – und Strahlungssicherheitsprogramms von Green Cross Russland.

"Leider gibt es nicht genug Information zu diesem Projekt des Sarkophags. Das hängt damit zusammen, dass die ukrainischen Verantwortlichen ihre Information mehr oder weniger unter Verschluss halten. Wir wissen nicht, was dort geplant ist, wie dieses Projekt in Angriff genommen werden soll, wie es umgesetzt wird. Wir haben den Eindruck, dass die Beteiligung der Zivilgesellschaft an diesen Fragen sehr zu wünschen übrig lässt. Es gibt keine Anhörungen, öffentliche Debatten, deshalb können wir auch nicht sagen, welche Vorteile dieses Projekt hat. Wir haben einfach keine Information dazu."

Wladimir Kusnetsov hat mehr als 10 Jahren an dem Atomkraftwerk in Tschernobyl gearbeitet und ist einer der Liquidatoren der Katastrophe. Er behauptet, dass sogar 27 Jahre nach dem Atomumfall, ein Aufenthalt dort noch immer sehr gefährlich ist. Eine der Hauptquellen für die Gefahr besteht darin, dass in Tschernobyl noch Radioaktivität vorhanden ist – sagt er.

"Solange wir keine Möglichkeit finden die radioaktive Abfälle und Stoffe einzulagern, gibt es natürlich ein ernstes Gefahrenpotenzial. Die Hermetische Abriegelung verschlechtert sich und das kann Folgen haben für das Wasser, für die Umwelt und die Menschen, besonders im Osteuropäischen Raum".

Er betonte, dass es zurzeit noch elf Reaktorblöcke des gleichen Typs wie in Tschernobyl in Russland gibt. Zudem seien die Betriebszeiten dieser Reaktoren verlängert worden, obwohl ihre technische Lebensdauer überschritten wurde.

Nach Fukushima wurden im Land alle 32 Atomkraftwerke überprüft, die Ergebnisse waren aber sehr bedenklich – erzählt Kusnetsov weiter.

"Nach Fukushima wurde von Rosatom eine entsprechende Prüfun g durchgeführt, diese Prüfung dauerte genau zwei Wochen und man ist zu dem Schluss gekommen, dass alles in Ordnung ist und dass die Wiederholung der Situation in Fukushima in Russland nicht möglich ist".

Wladimir Kusnetsov äußerte sich auch noch zu dem Angebot von Deutscher Seite, finanzielle Hilfen anzubieten.

"Ich möchte zuerst folgendes sagen, wenn es nicht im Zusammenhang mit allen diesen Maßnahmen, die jetzt in Tschernobyl vorgesehen sind, zu einer, und das muss betont werden – unabhängigen - Kontrolle kommt, vielleicht auch von deutscher Seite, dann kann ich Ihnen vorhersagen, dass die Ausführung nicht so verlaufen wird, wie sie sein muss und da kann ich Ihnen auch sagen, dass die finanziellen Mittel die dorthin fließen, nicht so verwendet werden, wie es gedacht ist."

Über die Lage in Fukushima erzählte Hideyki Ban, Co-Direktor des japanischen Citizens Nuclear Information Centers (CNIC).

"Die Menschen in Japan sind jetzt besonders beschäftigt und haben viele Sorgen über die Verbreitung der Radioaktivität oder der Substanzen über das Wasser, das ins Meer gelangen konnte. Die größte Ursache für dieses verseuchte Wasser, das in die Meere gelangen kann, ist das Grundwasser, das durch das Grundstück dieser Anlage fließt. Täglich fließen 400.000 Tonnen aus dem Grundwasser über diese Anlagen."

Hideyuki Ban sagte noch, dass die Atomkraftwerke noch aufrechterhalten werden sollen, aber auch die erneuerbaren Energien verstärkt werden. In Japan ist aber im Vergleich zu Deutschland noch kein Atomausstieg geplant.

Der Deutsche Bundestag hat nach Fukushima beschlossen einen Atomausstieg bis 2022 umzusetzen. Und so ist Deutschland eines der ersten Länder, das solch eine radikale Entscheidungen trifft."

Quelle: Text Olga Syrova - „Stimme Russlands"

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