Zukunftsforscher Dennis Meadows: "Es gibt keine Auszeit beim Klimawandel"
Archivmeldung vom 06.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer amerikanische Zukunftsforscher Dennis Meadows sieht den Klimawandel als Beleg für seine These, dass das Wachstum Grenzen hat. Nach Meadows Diagnose sind diese Grenzen bereits 1992 überschritten worden.
In einem Interview mit dem Tagesspiegel sagte er, der
Klimawandel werde sehr teuer werden: "Wir werden Kraftwerke haben,
die an Flüssen liegen und stillstehen, weil kein Kühlwasser zur
Verfügung steht." Aus seiner Sicht muss schnell begonnen werden,
weniger Energie zu verbrauchen. Die schnellste Variante sei die, den
Lebensstandard zu senken. "Das wird passieren, wenn wir nichts
anderes unternehmen." Meadows forderte, schnell gegen die
Erderwärmung anzugehen. "Der Klimawandel wartet nämlich nicht auf
uns. Wir können nicht rufen: Auszeit! Es gibt keine Auszeit beim
Klimawandel." Zu Forderungen der Entwicklungsländer, einen fairen
Anteil an den Ressourcen zu bekommen, sagte Meadows: "Ich verstehe
den Standpunkt vollkommen. Aber das ist nicht mein Thema. Ich rede
darüber, was möglich ist. Und es ist nicht möglich für die
Entwicklungsländer, ihren Lebensstandard auf den der
industrialisierten Länder zu heben." Er sagte, er hoffe, "dass wir
bewusst einen Weg wählen, unseren Ressourcen- und Energieverbrauch zu
senken, und nicht warten, dass die globale Umwelt zusammenbricht."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel