Weiße Ostern
Archivmeldung vom 01.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer März war ein Monat der großen Gegensätze. Auf Orkantief "Emma", gleich am ersten des Monats, mit ordentlichem Gewitter und Windspitzen bis 23 m/s, folgten einige wärmere und sonnige Tage. Unter Hochdruckeinfluss wurde dann kurzzeitig kältere Luft herangeführt, bevor eine recht milde Witterungsphase mit Temperaturen bis 15°C einsetzte.
Doch die Prognosen tilgten frühzeitig alle Hoffnungen auf ebensolche
Ostertage. Am Karfreitag fiel das Barometer bedrohlich und der
Luftdruck erreichte gegen 16 Uhr ein neues Rekordtief für die
Klimastation der Fachhochschule von 950 hPa, ein Wert 40 hPa unter dem
Durchschnitt. Entsprechend windig war es an diesem Tag, vor allem aber
brachte das Tief Frost und Schnee.
Zu Ostern verschwand so manche Blüte mindestens zeitweise unter einer mehrere Zentimeter dicken weißen Schicht. Das winterliche Wetter hielt die ganzen Ostertage an. Am Montagmorgen war es mit -5,2°C am kältesten. In den Vormittagsstunden zeigte sich dann doch noch die Sonne und Kurzentschlossene konnten ihren Osterspaziergang nachholen.
Auf den sehr zeitigen Termin, drei Tage nach Frühlingsanfang, kann man das überwiegend unfreundliche Osterwetter nicht schieben. Zum einen sind Kälteeinbrüche auch im April oder gar Anfang Mai möglich, zum anderen gab es ja bereits herrliche Tage in diesem Jahr. Auch die letzten Märztage waren im Kontrast zu Ostern sehr mild. Das Maximum der Lufttemperatur wurde am 30. des Monats mit 18,5°C registriert. Das war nun ausgesprochen frühlingshaft und angenehm, auch wenn der Höchstwert vom Februar knapp verfehlt wurde.
Trotz der anhaltend kalten Witterungsphase lag das Monatsmittel der Lufttemperatur im März mit 5,8°C ein Grad über dem langjährigen Mittel. Die acht Tage mit Frost wurden zwar als reichlich und fast "unzumutbar" empfunden, aber von 1961 bis 1990 gab es im Durchschnitt 12 Frosttage im März und 2006 waren es sogar 22.
Besondere Niederschlagsereignisse gab es nicht. Insgesamt fielen im März 51 mm Regen und Schnee, also etwas mehr als im Mittel. Da der automatische Regenmesser an der Fachhochschule nicht zwischen flüssigen und festen Niederschlägen unterscheidet, kann die Frage, ob es Ostern wirklich mehr Schnee gab als im ganzen Winter, hier nicht exakt beantwortet werden.
Quelle: Fachhochschule Jena