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Ballastwasser: Filtrationen besser als Desinfektion

Archivmeldung vom 31.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Evren Kalinbacak, fotolia.de
Bild: Evren Kalinbacak, fotolia.de

Ballastwasser von Schiffen kann Organismen und sogar Krankheitserreger rund um den Erdball verteilen. Wissenschaftler vom Helmholtz Zentrum München empfehlen daher, eher physikalische Verfahren wie Filtrationen einzusetzen. Die bislang oft eingesetzte elektrochemische Desinfektion hingegen führe zu zahlreichen potenziell schädlichen Verbindungen. Ihre neuen Erkenntnisse haben die bayerischen Forscher im Fachjournal "Environmental Science and Technology" veröffentlicht.

"Unsere Analysen ergaben, dass durch elektrochemische Desinfektion des Ballastwassers zahlreiche sogenannte Desinfektions-Nebenprodukte entstehen", erklärt Studienleiter Philippe Schmitt-Kopplin. Er und sein Team haben zusammen mit US-Kollegen Proben von behandeltem mit unbehandeltem Ballastwasser verglichen. Mittels hochauflösender Massenspektrometrie fanden sie heraus, dass durch die Behandlung über 450 neue unterschiedliche Verbindungen entstehen. Manche davon wurden bis dato noch nicht als Desinfektionsprodukte beschrieben beziehungsweise strukturell noch nicht charakterisiert.

Bis die Experten die toxikologischen Eigenschaften noch nicht vollständig geklärt haben, empfehlen sie einen sehr vorsichtigen Umgang mit der Desinfektion von Ballastwasser. Vor diesem Hintergrund sollte auf physikalische Verfahren wie die Filtration oder Adsorption ausgewichen werden. Das Problem zeigt sich insbesondere mit Blick auf die steigende Bedeutung des internationalen Handels. Die vielen Schiffe nehmen somit eine entsprechend steigende Menge an Ballastwasser auf, um ihre Lage im Wasser zu stabilisieren und verändertes Gewicht von Gütern und Treibstoff während der Fahrt auszugleichen.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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