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Kohlenstoffspeicherung im Wald

Archivmeldung vom 16.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Erich Westendarp / pixelio.de
Bild: Erich Westendarp / pixelio.de

Der Wald ist ein wichtiger Speicher für das klimarelevante Kohlendioxid. Das nachhaltige Management der Wälder soll daher auf einer klimaangepassten und kohlendioxidspeichernden Wirtschaftsweise basieren. Dieses ist 300 Jahre nach der Begründung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ durch Carl von Carlowitz aktueller denn je. Globale und nationale Abschätzungen der Speicherpotenziale von Wäldern basieren auf Modellen, die mit lokalen Daten überprüft werden können.

Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes im Studiengang “Sustainable Agriculture“ der Fakultät Life Sciences haben Prof. Dr. Florian Wichern, Professor für Agrarwissenschaften mit einem Schwerpunkt in Bodenkunde und Pflanzenernährung und der Student Martin Kanders eine Untersuchung des Kalbecker Forstes vorgenommen. Unterstützt wurden sie dabei von Rüdiger Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem Gebiet der Agrarwissenschaften und Prof. Dr. Dietrich Darr, Professor für Agribusiness an der Hochschule Rhein-Waal.

Auf Basis vorhandener Daten aus den Waldinventuren und Vergleichswerten aus der Literatur konnte der Gesamtkohlendioxidspeicher der Biomasse und des Bodens abgeschätzt und deren Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten simuliert werden. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ist der Kalbecker Forst, der nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg in großen Teilen wieder aufgeforstet werden musste, noch nicht am Ende seines Wachstums und speichert daher jedes Jahr mehr Kohlendioxid als durch Nutzung entzogen wird. Dabei haben die Nadelbäume ein größeres Speicherpotenzial als Laubbäume. Allerdings sind die Nadelbäume auch anfälliger für die erwarteten Klimaveränderungen.

„Das sind interessante neue Erkenntnisse, die uns einen ersten Einblick in die vielfältigen Ökosystemdienstleistungen unseres Waldes geben und unser Forstmanagement beeinflussen“, erklärt Waldbesitzer Max Freiherr von Elverfeldt-Ulm, der zusammen mit seinem verantwortlichen Mitarbeiter, Forstoberinspektor Wolfgang Siepen, die Studie der Hochschule Rhein-Waal unterstützt hat. „Wir werden diese Studie bundesweit publizieren und versuchen die tollen Ergebnisse auch in einer internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift zu platzieren. Das Ergebnis zeigt die guten Möglichkeiten auf, Forschung und Lehre an der Hochschule zu verzahnen“, erläutert Prof. Wichern.

Weitere Untersuchungen zu den Ökosystemdienstleistungen des Kalbecker Forstes sollen folgen. Martin Kanders hingegen hat bereits das nächste Ziel vor Augen: Praxissemester und anschließende Bachelorarbeit sollen sich wieder mit dem Thema Ackerbau, insbesondere dem Zwischenfruchtanbau beschäftigen.

Quelle: Hochschule Rhein-Waal (idw)

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