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Erntebilanz: Mengen akzeptabel, Qualität kritisch

Archivmeldung vom 13.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Thomas Maciejewski / pixelio.de
Bild: Thomas Maciejewski / pixelio.de

Die diesjährigen Erntearbeiten endeten aufgrund der extremen Witterung erst Ende September. Das Abschlussergebnis für Getreide liegt mit 62,4 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) acht Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt der letzten sechs Jahre. Bei Wintergerste (71,9 dt/ha), Sommergerste (52,0 dt/ha) und Winterraps (38,0 dt/ha) entsprechen die Erträge dem langjährigen Durchschnittswert bzw. liegen sogar darüber. Dagegen sind vor allem bei Winterweizen (minus 13 %), Winterroggen (minus 20 %) und Triticale (minus 19 %) stark unterdurchschnittliche Ergebnisse erreicht worden.

Der Winterweizen hat mit rund zwei Drittel des gesamten Getreideanbaus in Thüringen den größten Anteil und ist damit der Hauptgrund für die diesjährige geringe Gesamternte.

Kritischer als die Erntemengen sind jedoch die Qualitäten, insbesondere beim Backweizen. Die Auswertung zeigt, dass auch in diesem Jahr zunächst eine gute und qualitativ hochwertige Ernte im Feld stand.
Rohprotein- und Sedimentationswert beim Weizen sind noch mit den Vorjahren vergleichbar. Jedoch haben sich die Backeigenschaften verschlechtert. Aufgrund des anhaltenden Regens und dadurch verspäteter Erntetermine fing das Korn bei den letzten Erntepartien schon an zu keimen. Diese Partien sind keine Qualitätsware mehr und können nur noch als Futterweizen verkauft werden. Deshalb wird der sonst qualitativ hochwertige Weizen aus Thüringen dieses Jahr nur in geringem Umfang in den Mühlen zu Mehl verarbeitet.

Berücksichtigt man jedoch die bundesweiten Ergebnisse, ist in den kommenden Monaten kein Engpass bei der Versorgung mit hochwertigem Backweizen zu befürchten. Eine Diskussion über Preiserhöhungen bei Backwaren ist deshalb nicht gerechtfertigt!

Bei den gleich zu Saisonbeginn geernteten Kulturen - Winter- und Sommergerste, Winterraps - gibt es nur geringe Qualitätseinbußen.

Gegenwärtig werden die Flächen für die Ernte 2011 vorbereitet. Die Landwirte wollen den bestehenden Zeitverzug bei den Bestellarbeiten des Wintergetreides und Winterrapses aufholen.

Quelle: Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN)

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