Wale: Software verhindert Kollisionen mit Schiffen
Archivmeldung vom 15.03.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWissenschaftler der U.S. National Oceanic and Atmospheric Administration haben ein Programm entwickelt, dass die Schwimmrouten von Walen vorhersagen und somit Schifffahrtsunternehmen sofort benachrichtigen kann, um tödliche Zusammenstöße mit den Meeressäugetieren zu vermeiden.
"Sobald man einen Wal sieht, ist es eigentlich fast schon zu spät - und es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Wal, den man nicht sieht, weil er knapp unter der Oberfläche ist, getroffen wird", erklärt Helen Bailey vom University of Maryland Center for Environmental Science. Via Satelliten-Tracking haben die Forscher jedoch bislang schon einen Überblick gehabt, wo sich die Wale befinden. Doch wohin sie sich bewegen, war nur schwer abzuschätzen.
In vielen Fällen bleiben die Kollisionen von der Besatzung des Schiffes zudem unbemerkt und der tote Körper des Wals sinke einfach, bevor er dann in Küstennähe getrieben und zufällig gefunden werde, so die Forschenden. Unter Einberechung von Wassertemperatur, Verfügbarkeit von Nahrung, Windbewegungen und anderen Faktoren lassen sich die wahrscheinlichsten Routen, die ein Wal nutzen wird, nun mithilfe des neuen Programmes errechnen.
Mangel an Daten
Zurzeit können jedoch nur die Routen von Blauwalen von dem System erfasst werden. Andere Walarten würden die Forschenden ebenso gerne in ihr Programm inkludieren, um weltweit noch mehr Zusammenstöße zu verhindern, doch es fehlt noch an den essenziellen Daten. Trotzdem sei die Erweiterung des Projektes von höchster Priorität. Finnwale, Grauwale, Buckewale und viele andere der Meeressäugetiere sollen auf lange Sicht auch von dem Programm geschützt werden.
Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey