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EU und WORLD VISION starten neues Tierzucht-Projekt in Tschetschenien

Archivmeldung vom 29.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr als zehn Jahre dauert der Konflikt in Tschetschenien nun schon an. Die Bilanz: Zehntausende von Toten, Hunderttausende von Vertriebenen, ein Land in Schutt und Asche. Neue Hoffnung schöpfen jetzt die Menschen im Distrikt von Urus Martan nahe Grosny, der Hauptstadt der abtrünnigen Republik.

Mit finanzieller Unterstützung des Amtes für Humanitäre Hilfe der Europäischen Union, kurz ECHO, hat WORLD VISION ein neues Kleintierprojekt ins Leben gerufen. Mit Hilfe von Schafszucht sollen die Menschen der Armutsfalle entfliehen.

Rund 100 Familien werden mit Schafen versorgt, um so das Fell, die Milch und das Fleisch zur Selbstverpflegung und als neue Verdienstmöglichkeit zu nutzen. Zu dem Projekt gehören zunächst 500 Schafe, Futter, Stallmaterial so wie tierärztliche Betreuung. Darüber hinaus erhalten die betroffenen Familien eine Kompaktausbildung in landwirtschaftlicher Betriebswirtschaft. "Wir möchten, dass die Menschen neben der Tierzucht auch lernen, wie sie die Produkte am gewinnbringendsten verkaufen können", sagt Claudia Hoechst, die das Projekt von WORLD VISION betreut. Das Programm wurde gemeinsam mit Spezialisten der Welternährungsorganisation (FAO) und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) erarbeitet. Es kostet 300.000 Euro und läuft bis Ende des Jahres.

Unmittelbar profitieren von der Schafzucht etwa 100 Familien, das sind etwa 520 Männer, Frauen und Kinder. "Letztendlich werden aber mehr als 15.000 Menschen etwas davon haben, da das Wissen um die Schafszucht geteilt wird, sich die Tiere fortpflanzen und wir somit auch einen Mulitplikationseffekt erzielen", sagt Claudia Hoechst. Außerdem verhindere man die Abwanderung der Männer vom Land, beispielsweise nach Moskau. "Das ist leider die steigende Tendenz. Um Geld für ihre Familien zu verdienen, verlassen viele Männer die ländlichen Regionen und versuchen in den Städten Geld zu verdienen. Dadurch werden die Familien zerstört, was dazu führt, dass sich die sozialen und kulturellen Strukturen des Landes auflösen. Das wollen wir verhindern", erklärt Claudia Hoechst.

Quelle: Pressemitteilung WORLD VISION

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