Island: Walfangsaison kurz vor dem Start
Archivmeldung vom 26.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Beginn der Walfangsaison auf Zwergwale in Island steht unmittelbar bevor. Die Walfangboote sind schon unterwegs. Die Jagd auf Finnwale fällt hingegen dieses Jahr aus. Das hatte der einsame Walfänger Kristjan Loftsson im Februar angekündigt.
Bisher hat Island noch keine Fangquote bekanntgegeben. Die Quote weist sich Island selber zu. Im vergangenen Jahr durften die Walfänger 239 Zwergwale töten, tatsächlich wurden 29 der kleinsten Großwale erlegt. Auch 2014 betrug die Quote 239 Tiere, damals wurden 24 Zwergwale getötet.
„Walfang ist grausam und unnötig“, erklärt Andreas Dinkelmeyer, Wal-Experte des IFAW (International Fund for Animal Welfare). „Ermutigend ist allerdings, dass immer mehr Isländer Walfang ablehnen. Die lokale Nachfrage nach Walfleisch sinkt weiter. Dagegen boomt die Whalewatching-Industrie und spült Geld in die Staatskasse.“
80 Prozent der Zwergwale werden in der Faxaflói-Bucht vor der Hauptstadt Reykjavik gefangen, direkt an der Grenze zu einem Walschutzgebiet, in dem der Großteil des isländischen Whalewatchings stattfindet.
Der IFAW drängt die isländische Regierung, das Walschutzgebiet in der Faxaflói-Bucht zu vergrößern. Die Stadt Reykjavik hat erst kürzlich den Fischereiminister aufgefordert, in diesem Sinne aktiv zu werden.
Whalewatching ist eine der Haupt-Touristenattraktionen in Island. Jährlich wollen über 200.000 Besucher die sanften Riesen des Meeres beobachten und generieren so etwa 13 Millionen Euro, weit mehr als die Walfangindustrie.
Der IFAW arbeitet eng mit dem isländischen Whalewatching-Verband und Tourismus-Unternehmen zusammen, um verantwortungsvolles Whalewatching als lukrative und friedliche Alternative zum Walfang zu fördern.
Seit Jahren sinkt der Konsum von Walfleisch bei Isländern. Dank der IFAW-Kampagne „Meet us don’t eat us“ sinkt der Konsum auch bei Touristen. Hatten 2009 noch 40% der Touristen Walfleisch in Island gegessen, waren es 2014 nur noch 18%, Tendenz weiter sinkend.
Bild: IFAW Deutschland,