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Mais-Saatgut weniger gentechnisch verunreinigt

Archivmeldung vom 01.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Junge Maispflanzen
Junge Maispflanzen

Foto: User:Leyo
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Trend der letzten Jahre bestätigt sich. Bei der diesjährigen Saatgutabfrage von Greenpeace und Bioland bei den Kontrollstellen der Bundesländer ist weniger gentechnisch verunreinigtes Mais-Saatgut gefunden worden. Lediglich 10 von insgesamt 494 Proben waren positiv. Das entspricht einem Anteil von 2,0 Prozent und damit 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Verbände begrüßen diese Entwicklung, fordern aber, weiterhin am Prinzip der Nulltoleranz bei Saatgut festzuhalten.

"Staatliche Kontrollen sind unerlässlich, um sauberes Saatgut für die Landwirte zu gewährleisten. Das Ergebnis der letzten beiden Jahre zeigt, dass diese Praxis zu einer nachweisbaren Verbesserung der Saatgut-Reinheit führt. Diese ist für eine gentechnikfreie und nachhaltige Landwirtschaft existentiell und wird von Verbrauchern mehrheitlich gefordert", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.

Für Saatgut gilt in der EU ein Reinheitsgebot, Verunreinigungen mit Gen-Saaten sind grundsätzlich verboten. Dennoch drängen die marktbeherrschenden Saatguthersteller und der Bundesverband der Deutschen Pflanzenzüchter darauf, Schwellenwerte für gentechnisch verunreinigtes Saatgut zuzulassen. "Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut ist ebenso möglich wie notwendig. Das Gesetz darf nicht aufgeweicht werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und ungewollt in die Nahrungskette gelangen. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung will aber eine gentechnikfreie Nahrungsmittelproduktion", sagt Dirk Zimmermann, Gentechnikexperte von Greenpeace. Ein Schwellenwert von 0,1 Prozent bei Mais-Saatgut würde in der Praxis zu etwa 100 Gen-Pflanzen pro Hektar führen.

Die mit gentechnisch verändertem Mais-Saatgut verunreinigten Proben wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachen und Schleswig-Holstein gefunden. Dabei handelte es sich um Saatgut der Firmen Pioneer Hi-Bred, KWS, Monsanto, Caussade Semences und Panam France. Eine Übersicht mit Angaben zu Herstellern, Sorten, Herkunftsländern und GVO-Konstrukten wird auf den Internetseiten von Bioland und Greenpeace veröffentlicht.

Die Agro-Gentechnik ist eine Risikotechnologie. Die Nebenwirkungen des veränderten Erbgutes sind unbekannt, einmal freigesetzt lassen sich die manipulierten Pflanzen nicht kontrollieren oder zurückholen. Außerdem hat der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen entgegen den Versprechungen der Biotech-Industrie nicht zu einem Rückgang des Pestizid-Einsatzes geführt, sondern diesen sogar erhöht. Der Anbau von Gen-Pflanzen gefährdet damit die Artenvielfalt und belastet das Trinkwasser.

Quelle: Bioland e.V. (ots)

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