Gazprom entwickelt klimaneutrale Produktion für Wasserstoff
Archivmeldung vom 20.01.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer russische Energiekonzern Gazprom entwickelt in seinen Forschungslaboren in Tomsk eine Technologie zur Umwandlung von fossilem Erdgas in klimaneutralen Wasserstoff. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eigene Informationen.
Bei der sogenannten Methan-Pyrolyse werde Erdgas durch Hitze in seine Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoff zerlegt. Das Verfahren benötige nur einen Bruchteil der Energie, die in dem bislang üblichen Elektrolyse-Verfahren zur Wasserstoff-Produktion nötig sei. Im Unterschied zur Wasserstoff-Produktion durch Dampfreformierung von Erdgas, wie sie in der Industrie ebenfalls eingesetzt wird, falle bei der Pyrolyse kein Treibhausgas CO2 an, berichtet die Zeitung weiter. Perspektivisch ergebe sich für Gazprom damit die technologische Option, seinen für den europäischen Markt bestimmten Erdgaslieferungen wachsende Mengen Wasserstoff beizumischen, um so die Klimabilanz des Energieträgers weiter zu verbessern.
Das Nebenprodukt Kohlenstoff soll als Grundstoff für verschiedene Industrieprozesse und Konsumgüter verwertet werden. In Deutschland will der Energiekonzern Wintershall Dea gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ebenfalls die Möglichkeit einer Pyrolyse in industr iellem Maßstab untersuchen: "Es gibt weltweit große Mengen Erdgas, und es gibt die Möglichkeit, dieses Erdgas klimaneutral nutzbar zu machen", sagte Thomas Wetzel vom KIT-Institut für Verfahrenstechnik, der "Welt am Sonntag".
Quelle: dts Nachrichtenagentur