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Berufsjäger wollen Branche für Frauen öffnen

Archivmeldung vom 21.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Tote abgeschlachtete Wildschweine
Tote abgeschlachtete Wildschweine

Bild: www.abschaffung-der-jagd.de / Eigenes Werk

Die Berufsjäger, eine der letzten Männerdomänen in Deutschland, wollen ihre Branche mit Hilfe von Frauen modernisieren. "Der Frauenanteil liegt unter einem Prozent. Wir haben eine Frau im klassischen Revierdienst unter 1000 Berufsjägern und die arbeitet in Österreich", sagte Hermann Wolff, Geschäftsführer und Ausbildungsberater des Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Es passe "noch nicht ins klassische Weltbild der Jäger, dass Frauen diesen Beruf ergreifen". Einige Ausbildungsbetriebe hätten noch Vorbehalte gegen Frauen, "zum Beispiel, dass Frauen es körperlich nicht unbedingt schaffen, ein erlegtes 50-Kilo-Wildschwein aus schwierigem Gelände zu bergen". Auch die aktuelle MeToo-Debatte spiele eine Rolle. "Der Ausbilder ist am Tag und häufiger auch nachts mit der Auszubildenden in der Regel alleine unterwegs, zum Beispiel, wenn Wild beobachtet wird. Wie schnell dann Gerüchte beziehungsweise Anschuldigungen entstehen können, gerade wenn das Ausbildungsverhältnis nicht optimal läuft, kann vielleicht in der aktuellen MeToo-Debatte nachvollzogen werden", sagte Wolff der Redaktion.

Er zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass sich der Frauenanteil in den nächsten Jahren mit neuen Arbeitsfeldern erhöhen werde. Frauen seien vor allem für Bereiche wie Wildtiermanagement, Wildtierforschung, Wild- und Umweltpädagogik, Monitoring und Verknüpfung forstwirtschaftlicher, landwirtschaftlicher und jagdlicher Belange mit den Anforderungen des Natur-, Landschafts- und Umweltschutzes oft besser geeignet als Männer. "Sie gehen Aufgaben strategischer an und sind prädestiniert, das Berufsbild in der Öffentlichkeit noch positiver darzustellen."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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