NABU fordert politische Unterstützung für umweltfreundliche Autos
Archivmeldung vom 16.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, die verstärkte Entwicklung von Sprit sparenden Fahrzeugen durch bessere steuerliche Rahmenbedingungen zu unterstützen und diese damit zum Verkaufsrenner zu machen.
"Die
Gewinner der heute vom Verkehrsclub Deutschland vorgestellten
Auto-Umweltliste sind keine Nischenprodukte mehr, benötigen jedoch
weitere politische Unterstützung", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. Mit einem Verbrauch von rund vier Litern oder umgerechnet
leicht über 100 Gramm CO2 pro Kilometer seien Modelle wie der Honda
Civic mit Hybridtechnik und saubere Diesel wie der Volkswagen Polo
BlueMotion doppelt so effizient wie vergleichbare
Klassenhinterbänkler.
Ein wirksamer Anreiz, sich beim Kauf für ein spritsparendes Modell zu entscheiden und somit den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid im Straßenverkehr zu senken, sei eine Kfz-Steuer, die sich am CO2-Ausstoß der Fahrzeuge orientiert. "Verbrauchsarme Fahrzeuge mit einem Ausstoß von unter 120 Gramm CO2 pro Kilometer sollten zukünftig mit einem steuerlichen Bonus belohnt werden. Zur Gegenfinanzierung kann die Steuer für Fahrzeuge mit einem Ausstoß von über 160 Gramm CO2 progressiv steigen", so Tschimpke.
Trotz einiger Lichtblicke könnten sich die Automobilkonzerne nach
Ansicht des NABU nicht auf wenigen Spritsparmodellen ausruhen. Immer
noch seien die Hersteller in Europa mit durchschnittlichen Emissionen
von rund 160 Gramm CO2 meilenweit von ihrer verbindlichen Zusage an
die EU entfernt, bis 2008 den durchschnittlichen Ausstoß des
Treibhausgases CO2 aller neu verkauften Pkw auf 140 Gramm pro
Kilometer zu reduzieren. "Wenn die Selbstverpflichtung verfehlt wird,
muss ein EU-weit verbindlicher CO2-Grenzwert für neue Pkw eingeführt
werden", sagte der NABU-Präsident. Dass das 140-Gramm-Ziel keine
Utopie, sondern ohne Einbußen im Fahrkomfort erreichbar sei, habe die
Industrie mit den Siegern der Auto-Umweltliste selbst bewiesen. Die
dazu notwendige Technik müsse nun umfassend bei allen Fahrzeugtypen
zum Einsatz kommen.
Quelle: Pressemitteilung NABU