Malawi will Elfenbeinvorräte verbrennen
Archivmeldung vom 31.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKommenden Donnerstag will Malawi vier Tonnen seiner Elfenbeinvorräte verbrennen. Es ist damit das erste Land im südlichen Afrika, dass Lagerbestände von konfisziertem Elfenbein vernichtet.
„Alle 15 Minuten wird ein Elefant getötet; der illegale Elfenbeinhandel höhlt Recht und Gesetz aus und bereichert kriminelle Syndikate. Das Abschlachten der Elefanten muss aufhören“, so Robert Kless, IFAW-Kampagnenleiter in Deutschland (Internationaler Tierschutz-Fonds). „Mit dieser Aktion bekennt sich Malawi zum Schutz der Elefanten und setzt seine viel reicheren Nachbarn im südlichen Afrika moralisch unter Druck“.
„Länder wie Südafrika, Botswana, Namibia und Simbabwe bestehen auf ihrem Recht, ihre Lagerbestände an Elfenbein zu Geld zu machen“, so Kless weiter. „Das bitterarme Malawi ist entschlossen, einen anderen Weg zu gehen, um Wildtier-Kriminalität zu bekämpfen und seine Nationalparks zu finanzieren. Das verdient Anerkennung und Unterstützung.“
Letzte Woche hatte Malawi eine Erklärung bei der Botswana-Konferenz gegen illegalen Wildtierhandel unterschrieben und sich damit verpflichtet, konsequenter gegen den illegalen Wildtierhandel vorzugehen. Zudem hat das Land anerkannt, dass Wilderei und Schmuggel Gesetze unterminiert und mit Korruption und organisierter Kriminalität zusammenhängt.
Bis zu 50,000 Elefanten werden jedes Jahr wegen ihrer Stoßzähne getötet. Der illegale Wildtierhandel generiert geschätzte 19 Milliarden US-Dollar jährlich und steht damit an 4. Stelle hinter den am meisten gewinnbringenden illegalen Geschäften mit Drogen, Geldfälschung und Menschenhandel.
Seit 2011 engagiert sich der IFAW in Malawi mit einem Schutzprogramm für den Liwonde Nationalpark. Dazu gehört ein Bildungsprogramm in einer nahe gelegenen Schule und eine gemeinsam mit der Deutschen Botschaft in Malawi angelegten Fischfarm. Sie ermöglicht der lokalen Bevölkerung Zugang zu frischem Fisch und sicher erreichbarem Trinkwasser und schützt die Felder der Gemeinde Chikolongo durch einen Elektrozaun vor Elefanten und anderen Wildtieren.
Quelle: IFAW