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Ölgesellschaft verschont Grauwale und setzt seismische Untersuchungen aus

Archivmeldung vom 25.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Seit Jahren gefährdet die Gas- und Ölförderung vor Sachalin die Population der extrem seltenen Westpazifischen Grauwale. Besonders kritisch für die sanften Riesen sind die seismischen Untersuchungen nach weiteren Öl- und Gasvorkommen.

Das Walschutzgremium Western Gray Whales Advisory Panel (WGWAP), ein internationales Expertengremium unter Leitung der Weltnaturschutzunion (IUCN), legte nun nach umfangreichen Untersuchungen der Sachalin Energy Investment Company einen Stopp der seismischen Untersuchungen nahe.
Das Unternehmen teilte mit, dass Sie dem Rat der Wissenschaftler Folge leisten werden. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) begrüßt den Vorschlag des WGWAP und die Entscheidung des Unternehmens. 
 "Es ist bekannt, dass seismische Untersuchungen das Nahrungsverhalten dieser Walart stört" sagt Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe und Leiter des IFAW in Deutschland. "Die Einstellung der Untersuchungen ist nun ein weiterer Erfolg für den Schutz dieser Tiere, nachdem das Unternehmen bereits 2007 nach intensiver Arbeit des IFAW zugestimmt hat, seine Pipelines in diesem Gebiet um 20 Kilometer zu verlegen" so Dr. Sonntag weiter.
Die Wale finden ihre Nahrung beinahe ausschließlich in direkter Nachbarschaft der Öl- und Gasplattformen nordöstlich der Halbinsel Sachalin an der Pazifikküste Russlands. Es sind die einzig bekannten Nahrungsgründe der Westpazifischen Grauwale. Schätzungsweise leben weltweit nur noch 130 Exemplare. Davon sind 25 reproduktionsfähige Weibchen. Diese müssen ungestört fressen können, um  ihre Jungen erfolgreich aufziehen zu können.
"Der Tod von jährlich einem reproduktionsfähigen Weibchens kann dazu führen, dass die gesamte Population innerhalb der nächsten 15 Jahre ausstirbt" so Dr. Sonntag. 

Quelle: IFAW

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