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Büffelmozzarella: „Premiumprodukt“ mit immensem Tierleid

Archivmeldung vom 20.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: VIER PFOTEN
Bild: VIER PFOTEN

Aktuelle Recherchen der Tierschutzstiftung VIER PFOTEN haben aufgedeckt, dass männliche Büffelkälber in italienischen Farmen brutal getötet werden und ausgewachsene Büffel unter katastrophalen Haltungsbedingungen leiden. Für die Kälber beginnt die Tierquälerei bereits kurz nach ihrer Geburt: Da die Mehrheit der Büffel in Europa heute ausschließlich für die Milchproduktion verwendet wird und Büffelfleisch kaum konsumiert wird, sind männliche Kälber ein „überflüssiges Nebenprodukt“. Sie werden gleich vor Ort mit illegalen Methoden umgebracht – mit einem Hammer erschlagen, in einem Gülle-Tümpel ertränkt oder man lässt sie einfach vor den Augen ihrer Mütter verhungern. VIER PFOTEN fordert die Mozzarella-Industrie auf, die illegalen Tötungsmethoden für männliche Kälber sofort zu beenden.

„Wir haben mit unseren Nachforschungen in der italienischen Region Kampanien begonnen, wo sich die meisten Büffelfarmen befinden. Bis vor einer Woche suchten wir über ein Dutzend größere und kleinere Farmen auf. Die tierquälerischen Methoden, die sich hinter diesem ‚Premiumprodukt‘ verstecken, sind dort bedauerlicherweise Alltag“, berichtet Gabriel Paun, Kampagnendirektor von VIER PFOTEN.

Die Büffelhaltung für Milchproduktion und Zucht stellt eine Herausforderung für den Tierschutz dar. Büffel haben spezielle Bedürfnisse, auf die selten Rücksicht genommen werden. Sie haben eine dickere Haut und weniger Schweißdrüsen als Kühe. Es fällt ihnen daher schwer, ihre Körpertemperatur in heißen und feuchten Regionen wie Kampanien zu regulieren. Sie bräuchten zudem auch ein Schlammbad oder Wasserspritzanlagen, die es jedoch in den meisten Büffelfarmen nicht gibt. „Oft sind die Farmen extrem überfüllt und bieten keinen Zugang zu Grünflächen. Die Tiere müssen sich auf einer dicken Schicht aus ihren eigenen Exkrementen bewegen. Einige Tiere haben offene, unbehandelte Wunden und viele können nicht richtig gehen, weil ihre Klauen viel zu lang und ungepflegt sind“, schildert Gabriel Paun. Die Tiere haben keinen permanenten Zugang zu Trinkwasser und das Wasser ist fast immer verschmutzt. Stirbt eines der Tiere, müssen die anderen den Anblick und Geruch des toten Artgenossen oft für eine Woche lang ertragen, bevor der Kadaver schließlich entfernt wird. Solche Praktiken fördern das Ausbrechen von Krankheiten.

Kampagnendirektor Paun: „Die derzeitige Lage ist indiskutabel. Die Büffelfarmen und ihr Management müssen grundsätzlich verändert werden. Nur dann kann eine tiergerechtere Haltung und ausreichende Hygiene garantiert werden.“

Büffelmozzarella findet sich in den meisten europäischen Supermarktketten in der Premium-Produktkategorie zu meist doppelt so hohen Preisen wie Kuhmilch-Mozzarella. „Diese Enthüllung wird Tierfreunde wie auch Feinschmecker gleichermaßen erschüttern. Das Premium-Image des Produkts und der hohe Preis erwecken den Eindruck, dass hier auch hohe Tierschutzstandards gelten. Tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall“, so Paun.

VIER PFOTEN hat Mindestforderungen für Büffelfarmen erarbeitet, die nicht nur der EU-Gesetzgebung entsprechen sondern auch darüber hinaus gehen, und fordert die Supermarktketten auf, diese bei der Sortiment-Auswahl für Büffelmozzarella zu berücksichtigen. Die Mindestforderungen beinhalten verschiedene Kriterien, darunter ein Stopp des brutalen Kälbertötens, regelmäßige Kontrolle, Pflege und medizinische Versorgung der Tiere, hygienische Haltungsbedingungen, Zugang zu Schlammbädern oder Wasserspritzanlagen sowie permanenten Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Die Stiftung hat auch eine Petition gestartet, um mehr Bewusstsein bei Konsumenten zu schaffen. Die Verbraucher sollen damit von den Supermarktketten die Durchsetzung besserer Tierschutzstandards bei den Farmen fordern. 

Quelle: VIER PFOTEN e. V.

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