Bauernverband warnt vor Unterversorgung von Kulturpflanzen
Archivmeldung vom 05.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttMit scharfen Worten hat Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied die von der EU vorgesehene weitere Verschärfung der deutschen Düngeregeln kritisiert. "Eine pauschale Reduzierung der Düngung von 20 Prozent unter dem Bedarf, wie derzeit von der EU gefordert, führt zur Unterversorgung der Kulturpflanzen und ist schlicht fachlicher Unsinn", sagte Rukwied der "Passauer Neuen Presse".
Es bestehe die Gefahr, dass der Anbau bestimmter Kulturen aus einigen Regionen oder aus Deutschland verdrängt werde und der Importanteil von Lebensmitteln zunehme. "Die gesicherte Erzeugung von Qualitätsweizen wäre dann beispielsweise nicht mehr möglich", so Rukwied. Die vor eineinhalb Jahren in Kraft getretene Düngeverordnung verlange den Bauern viel ab - doch Indikatoren zur Düngung und zur Tierhaltung zeigten bereits jetzt, "dass das neue Düngerecht wirkt und bereits erkennbar auf die landwirtschaftliche Produktion durchschlägt", betonte Rukwied. Die Tierhaltung gehe überproportional zurück, der Mineraldüngerabsatz sei im laufenden Wirtschaftsjahr erneut deutlich gesunken. "Vor diesem Hintergrund fordern wir ein gesetzgeberisches Moratorium für die laufende Umsetzungsphase des Düngerechts", sagte der Bauernpräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur