Schutzgemeinschaft fordert Gesundheitsreform für Alleen
Archivmeldung vom 26.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einer Protestaktion machte heute die Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen auf den menschengemachten schlechten Zustand der Alleebäume im Land Brandenburg aufmerksam. Um die Gefährdung der Alleen durch fragwürdige Sparkonzepte, falsche Schnittmaßnahmen, Tausalzeinsatz und Mahdschäden zu verdeutlichen, agierten die Umweltschützer als "Baumdoktoren" und forderten eine umfassende "Gesundheitsreform" für Alleen.
"Salzfreie Kost", "hohe Qualitätspflegestufe" und vor allem
"vollständiger Baumersatz" sind wesentliche Elemente der von den
Alleenschützern geforderten "Gesundheitsreform" für Alleen.
Die wohl größte Gefahr für die Zukunft der Alleen geht derzeit von einem
Konzept des Infrastrukturministeriums (MIR) aus, das als
Alleenkonzeption der Landesregierung beschlossen werden soll. Dieses
Konzept hätte dramatische Auswirkungen und würde zum großflächigen
Verschwinden der Alleen führen, denn es sieht vor, die Zahl der
Nachpflanzungen von der Zahl der Fällungen zu entkoppeln und jährlich
5000 Bäume zu pflanzen, was bei einer Zahl von bis zu 9000 Fällungen im
Jahr zwangsläufig zu einem gravierenden Rückgang des
Alleenbestandes führen würde. Bei gleichbleibender Pflanzzahl (die
niemand über einen solch langen Zeitraum garantieren kann) wäre erst um
2060 der heutige Stand wieder erreicht.
"Das neue Alleenkonzept ist eine Farce. Unter dem Deckmantel des
Alleenschutzes wird faktisch das Verschwinden der Alleen besiegelt",
so Silke Friemel, eine der SprecherInnen der Schutzgemeinschaft
Brandenburger Alleen.
Die in Brandenburg vorhandenen rechtlichen Regelungen zum Alleenschutz
müssen nach Ansicht der Schutzgemeinschaft nicht verändert, wohl aber
endlich durchgesetzt werden. "Das Konzept des MIR muss gestoppt werden
zugunsten einer Vorschrift, die den Schutz und die Nachpflanzung von
Alleen im Rahmen bestehender Gesetze regelt. Die Einrichtung eines
Alleenfonds ist dabei ein wichtiges Element", so Wolfgang Mädlow,
Sprecher der Schutzgemeinschaft.
Die Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen wurde im November 2000 in Potsdam von über 45 VertreterInnen von Umwelt- und Verkehrsverbänden als Netzwerk gegründet. BUND, NABU, ROBIN WOOD, Aktionsgemeinschaft Baumschutz und Kräuterhexen e.V. stellen zur Zeit die SprecherInnen. Die Schutzgemeinschaft setzt sich für den Schutz und die Entwicklung bestehender Alleen ein und wacht darüber, dass die Alleen nicht aus dem Landschaftsbild verschwinden.
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD