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Bundesweiter Aktionstag gegen Atomtransporte durch Hapag-Lloyd

Archivmeldung vom 05.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Radioaktive Fracht im Hamburger Hafen. Bild: Tim Christensen/ROBIN WOOD
Radioaktive Fracht im Hamburger Hafen. Bild: Tim Christensen/ROBIN WOOD

Am kommenden Samstag (7. Februar) werden AktivistInnen von ROBIN WOOD und Anti-Atom-Initiativen einen bundesweiten Aktionstag gegen Atomtransporte der Reederei Hapag-Lloyd veranstalten.

Die UmweltschützerInnen werden mit Transparenten, Reisekoffern, Schlauchbooten und Atomfässern vor Hapag-Lloyd-Reisebüros in zahlreichen Städten, darunter Berlin, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Köln und Rostock demonstrieren. Sie fordern den Ausstieg der Reederei aus dem schmutzigen Atomgeschäft. Eine Woche vor der Hamburger Bürgerschaftswahl machen sie außerdem öffentlich Druck auf Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz. Sie wollen, dass er die städtische Beteiligung an der Reederei Hapag-Lloyd dafür nutzt, das Logistikunternehmen zu einem Verzicht auf Atomtransporte zu bewegen.

Tag für Tag gibt es geheime Atomtransporte quer durch Deutschland. Transportiert werden radioaktive Stoffe, die für die Herstellung von Brennelementen von Atomkraftwerken verwendet werden. Der Hamburger Hafen dient als internationale Drehscheibe für diese Gefahrgüter.

Hapag-Lloyd ist mit rund 200 Schiffen die viertgrößte Linien-Reederei der Welt. Die Reederei mit Firmensitz in Hamburg transportiert u.a. mit ihren Container-Schiffen „Montreal Express“ und „Toronto Express“ radioaktive Stoffe wie Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid. Die Schiffe pendeln im Drei-Wochen-Rhythmus zwischen Montreal, Antwerpen und Hamburg. Von Hamburg aus wird die radioaktive Fracht per LKW oder Zug quer durchs Land zu Atomfabriken in Gronau, Lingen oder ins französische Malvési gefahren.

Die Transporte gefährden die Bevölkerung. Wird bei einem Unfall Uranerzkonzentrat frei, kann es eingeatmet Lungenkrebs erzeugen. Wird Uranhexafluorid frei, entsteht in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit giftige und ätzende Flusssäure - mit tödlichen Folgen für die Menschen in der Umgebung. Den Nutzen der Transporte hat die Atomindustrie, die auf diesem Weg Brennstoff-Nachschub für ihre Atommeiler bekommt.

Die Stadt Hamburg ist mit 23,2 Prozent an Hapag-Lloyd beteiligt. Weitere 13,9 Prozent hält die TUI, der auch die Hapag-Lloyd-Reisebüros gehören. Die noch allein regierende Hamburger SPD blockiert bislang alle politischen Initiativen, den Hamburger Hafen für Atomtransporte zu sperren. Selbst der Großbrand auf dem Atomfrachter „Atlantic Cartier“ am 1. Mai 2013, bei dem Hamburg nur knapp einer Katastrophe entkam, änderte daran nichts. Hamburg soll offenbar auch bei Atomtransporten „weiter vorn“ bleiben.

„Hapag-Lloyd und der Hamburger Senat stehen in der Pflicht, die Bevölkerung nicht unnötig Gefahren auszusetzen. Sie haben es in der Hand, die überflüssigen und brandgefährlichen Atomtransporte zu stoppen“, sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Tobias Darge.

Mit dem Aktionstag unterstützen ROBIN WOOD und die Anti-Atom-Initiativen die Kampagne „Atomtransporte durch Hamburg stoppen!“. Ziel der Kampagne ist eine Sperrung des Hamburger Hafens für alle Atomtransporte und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Quelle: ROBIN WOOD

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