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Protestaktion gegen Energieabkommen mit Brasilien

Archivmeldung vom 13.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Einen Tag vor der geplanten Unterzeichnung des deutsch-brasilianischen Energieabkommens während der Brasilienreise von Bundeskanzlerin Angela Merkel protestieren AktivistInnen des INKOTA-netzwerks und des Aktionsbündnis "Gerechter Welthandel" und von Rettet den Regenwald" vor dem Bundesumweltministerium in Bonn gegen die angestrebte Intensivierung der Agrospritimporte aus Brasilien nach Deutschland.

Entgegen der Aussagen der brasilianischen Regierung entspricht die dortige Ethanol-Produktion weder sozialen Mindeststandards, noch ist sie ökologisch nachhaltig. Die Ausweitung des Zuckerrohranbaus führt zur Verdrängung klein-bäuerlicher Nahrungsmittelproduktion. Außerdem erschließt die Agrarindustrie immer neue Flächen und bedroht einmalige Naturlandschaften im Cerrado oder der Amazonas-Region.

Während in Bonn die Konferenzen zum Erhalt der biologischen Vielfalt beginnen, will die Bundeskanzlerin Merkel in Brasilien ein Abkommen unterzeichnen, dass zu Regenwaldvernichtung und Naturzerstörung bei-trägt. Allein in den Bundesstaaten Mato Grosso und Pará in Amazonien wurden im ersten Quartal 2008 dreimal soviel Regelwaldflächen abgeholzt wie im Vorjahr, insbesondere aufgrund der steigenden Weltag-rarpreise. Das Abkommen ignoriert ferner, dass im brasilianischen Zuckerrohranbau nach wie vor oft un-menschliche Arbeitsbedingungen herrschen. 19 Todesfälle sind allein für den Bundesstaat Sao Paulo doku-mentiert, über 3000 Zuckerrohrarbeiter wurden im vergangenen Jahr aus sklavenähnlichen Bedingungen befreit. Insbesondere dort wo die Zuckerrohrproduktion wächst, geht der Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Reis und Bohnen drastisch zurück.

Quelle: INKOTA-netzwerk

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