NABU warnt vor negativen Folgen der Agro-Gentechnik
Archivmeldung vom 26.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnlässlich der NABU-Tagung "Agro-Gentechnik - eine Vision für die Zukunft?" hat der Naturschutzbund NABU vor den negativen Folgen der Grünen Gentechnik gewarnt. "Wenn die Industrie die breiten Einsatzmöglichkeiten von Gen-Pflanzen bei nachwachsenden Rohstoffen, Nahrungs- und Futtermitteln sowie Medikamenten preist, hat sie nur den eigenen Nutzen und kommerziellen Gewinn im Blick", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die Risiken für Mensch und Natur
beim großflächigen Anbau gentechnisch veränderter Organismen würden
dabei jedoch unter den Tisch gekehrt.
"Wenn die Bauernlobby jetzt lautstark den Einsatz von Gen-Pflanzen
bei nachwachsenden Rohstoffen preist, übersieht sie, dass
gentechnisch veränderte Organismen nicht an der Ackergrenze halt
machen", warnte Tschimpke. Welche Umweltrisiken die Aussaat von
Gen-Pflanzen mit sich bringe, werde derzeit von keinem unabhängigem
Gremium überprüft. Darüber hinaus beförderten großflächige Gen-Äcker
den Artenschwund. Auch die Auswirkungen von genmanipulierten
Futtermittel über die Nahrungskette auf den Menschen seien bislang
wenig erforscht.
Darüber hinaus kritisiert der NABU die momentan
einseitig-ökonomisch ausgerichtete Forschung zur Agro-Gentechnik. Zu
diesem Ergebnis kommt eine vom NABU in Auftrag gegebene und auf der
Tagung vorgestellte Studie. "Eine ausschließlich auf die
Biotechnologie bezogene Forschung übersieht die komplexen
ökologischen Zusammenhänge des Landbaus und dient nicht einer
zukunftsfähigen und nachhaltigen Landwirtschaft", fasste Dr. habil.
Stephan Albrecht, Vorstandsmitglied der Vereinigung Deutscher
Wissenschaftler, zusammen. Die Intensivlandwirtschaft werde von
dieser Forschung als das Maß der Dinge betrachtet und dabei auch eine
weitere Einschränkung der Artenvielfalt in Kauf genommen. "Die
biotechnologische Forschung allein wird weder unsere Umweltprobleme
noch die Folgen des Klimawandels oder den zunehmenden Artenschwund
lösen", so Albrecht.
Quelle: Pressemitteilung NABU