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Fußballer durch vergiftetes Walfleisch auf den Färöer-Inseln gefährdet?

Archivmeldung vom 26.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tvøst og spik. Das schwarze Grindwalfleisch und Speck (in der Schale) wird gerne zusammen mit Trockenfisch (links) und Salzkartoffeln gereicht. Dazu trinkt man traditionell Bier
Tvøst og spik. Das schwarze Grindwalfleisch und Speck (in der Schale) wird gerne zusammen mit Trockenfisch (links) und Salzkartoffeln gereicht. Dazu trinkt man traditionell Bier

Foto: Arne List
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Während sich Joachim Löw noch Gedanken um die Aufstellung seiner Schützlinge macht, sorgen sich Tierschützer um die Gesundheit der Fußballer. In der kommenden Woche treffen die deutschen U21-Junioren mit Trainer Horst Hrubesch auf die Mannschaft der Färöer-Inseln zur EM-Qualifikation im nächsten Jahr in Tschechien. Am Dienstag, den 10. September 2013, folgt das Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Fußballer auf den Färöer-Inseln auf dem Weg zur WM in Brasilien.

Die Tierschutzorganisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) deckte jetzt auf, dass in den Hotel-Restaurants der kleinen Inselgruppe mit etwa 50.000 Einwohnern auf den Fischbuffets das stark mit Quecksilber und PCB kontaminierte Walfleisch aus eigenen Fängen verwendet wird. Eine Kennzeichnung des Walfleischs würde bei den Büffets in der Regel nicht erfolgen, so das WDSF.

Die deutschen National-Fußballer werden im Hotel Föroyar, einem der beiden Vier-Sterne-Hotels der Inselgruppe, in der Hauptstadt Tórshavn speisen und nächtigen. Das Hotel verweist ausdrücklich auf die "traditionelle färöische Küche". Traditionell ist aber auch der Wal- und Delfinfang auf den Färöer-Inseln. Seit dem 21. Juli wurden alleine in diesem Jahr 1.085 Grindwale und Delfine an den Stränden der Inselgruppe regelrecht massakriert. Das Walfleisch wird an die Bewohner kostenlos verteilt und landet für den kommerziellen Verkauf in Hotels, Restaurants und auf Märkten. Viele Färinger meinen, dass das Walfleisch, das sie seit Jahrhunderten auf dem Speiseplan haben, wie eine natürliche Droge kräftigend auf den Organismus wirken würde.

In der EU ist der Walfang und der Handel mit Walfleisch verboten. Die Färöer sind jedoch innerhalb des dänischen Länderverbundes autonom und wollen nicht zur EU gehören. Lediglich die Polizei- und Verteidigungsbelange stehen unter dänischer Aufsicht. Die EU-Kommission hat am vergangenen Dienstag wegen fortgesetzter Überfischung ein Handelsembargo gegen die Färöer-Inseln verhängt. Kein Färöer-Schiff darf mehr EU-Häfen anlaufen.

Nachdem das WDSF nach Testkäufen Strafanzeige gegen den kommerziellen Verkauf des kontaminierten Walfleischs auf Fischbuffets der Hotels gestellt hatte, teilte die dänische Generalstaatsanwaltschaft der Tierschutzorganisation jetzt mit, dass der öffentliche Verkauf durch lizensierte Unternehmen nicht verboten sei. Die Färöer-Gesundheitsbehörde selbst warnt seit Jahren aufgrund der Quecksilber- und PCB-Belastung vor dem Verzehr des Walfleischs.

Das WDSF hat dem DFB nun empfohlen, dass die Fußballer Fischprodukte auf den Färöer-Inseln vermeiden sollten. Dem DFB-Pressesprecher Jens Grittner legten die Walschützer nahe, gegen den international geächteten Walfang und Walfleischverzehr auf den Färöer-Inseln diplomatisch unter dem Motto "Keine Macht den Wal-Drogen" zu intervenieren. --

Färöer-Gesundheitsbehörde - Warnung vor Walfleischverzehr: http://www.chef-project.dk/PDF/Medical_Recom_Whale.pdf

Quelle: Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) (ots)

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