Norwegen erfindet neues Know-how gegen Regenwald-Abholzung
Archivmeldung vom 16.02.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNorwegen wird als erstes Land weltweit keine öffentlichen Aufträge mehr an Unternehmen vergeben, die zur Abholzung der tropischen Regenwälder beitragen. Einen entsprechenden Vorschlag machte die norwegische Regierung, wie die Fach-Webseite IFLScience berichtete. Naturschützer rufen Deutschland auf, sich der Initiative anzuschließen.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Demnach sollen nicht nur Firmen, die selbst Holz fällen, sondern auch diejenigen, deren Produkte mit der Abholzung des Regenwaldes verbunden sind, von der öffentlichen Auftragsvergabe ausgeschlossen werden. Auf die Vernichtung von Regenwäldern sei inzwischen die Produktion mehrerer Waren zurückzuführen, von Tropenhölzer und Soja bis hin zu Palmöl, das bei der Herstellung von Nahrungsmitteln eingesetzt werde.
Die Details zur Regelung liegen bislang nicht vor; diese wurde aber von Naturschützern bereits gelobt.
„In den letzten Jahren hat sich eine Reihe von Firmen verpflichtet, Waren, die mit der Zerstörung von Regenwäldern verbunden sind, nicht mehr zu beschaffen", sagte Nils Hermann Ranum von der Stiftung „Rainforest Foundation Norway", die mit der Regierung arbeitete, um sie zu diesem Engagement zu veranlassen.
Ähnliche Verpflichtungen seitens der Regierung habe es bis jetzt aber nicht gegeben. „Es ist also höchst positiv, dass der norwegische Staat diesem Beispiel folgt und dieselben Forderungen stellt, was die öffentliche Auftragsvergabe betrifft".
„Rainforest Foundation Norway" forderte außerdem andere Staaten, insbesondere Großbritannien und Deutschland, auf, dem Beispiel Norwegens zu folgen. Die drei Länder hatten beim Klimagipfel in New York im Jahr 2014 eine gemeinsame Erklärung zum Thema Entwaldung gemacht, indem sie verkündeten, sie wollten „nationale Verpflichtungen unterbreiten, die entwaldungsfreie Versorgungsketten fördern"."
Quelle: Sputnik (Deutschland)