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Erstmals wird Rhinozeros-Horn legal in Südafrika versteigert

Archivmeldung vom 18.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rhinozeros
Rhinozeros

Foto: Ikiwaner
Lizenz: GFDL 1.2
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Am Montag, den 21. August wird Südafrikas größter privater Nashorn-Züchter John Hume eine Online-Auktion starten, um eine große, noch nicht näher bezifferte Menge Rhinozeros-Horn zu verkaufen, das er den von ihm gezüchteten Tieren abgesägt hat. Nach Medienberichten sollen es über 500 kg sein.

„Dieser Verkauf von Rhino-Horn ist unentschuldbar“, so Robert Kless, Leiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. „Es ist ein Verkauf, der lediglich der Gier eines einzelnen Mannes entspringt, Wilderern und Händlern illegaler Wildtierprodukte in die Hände spielt und die Tatsache ignoriert, dass über 7000 Nashörner in weniger als zehn Jahren wegen ihrer Hörner grausam abgeschlachtet wurden. Gleichzeitig verloren unzählige Ranger ihr Leben bei dem Versuch, die Tiere zu beschützen.“

Züchter Hume besitzt etwa 1500 Nashörner, denen er regelmäßig die Hörner absägt, um damit nach eigenen Angaben Gewinn zu machen. Die südafrikanische Regierung hatte 2009 den Handel mit Rhinozeros-Horn verboten, aber der Oberste Gerichtshof gab Hume und anderen Züchtern im April 2017 Recht, die dagegen geklagt hatten. Somit ist der Handel mit dem Horn national nun wieder erlaubt.

Die Auktion wird online beworben, neben Englisch existieren auch Versionen auf Chinesisch und Vietnamesisch. Kaufinteressenten müssen sich online registrieren und benötigen Genehmigungen der südafrikanischen Regierung, kommerzieller internationaler Handel ist nicht erlaubt. China und Vietnam sind die Hauptabnehmer für Rhinozeros-Horn, wo ihm fälschlicherweise heilende Kräfte nachgesagt werden.

„Hume behauptet, der Gewinn werde helfen, Nashörner besser zu schützen, aber die Tatsache, dass die Auktion so aggressiv in Ländern beworben wird, die die größte Nachfrage nach Rhinozeros-Horn haben, lässt uns an seinen Motiven zweifeln“, so Kless weiter. „Wir glauben, es geht hier einzig und allein um persönlichen Profit und in keiner Weise um Artenschutz.“

Nach Auffassung des IFAW wird die Legalisierung des Handels nicht die Nachfrage senken, da Kriminelle den legalen Markt nutzen werden, um illegales Horn einzuschleusen.

Die Nashornwilderei hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen: Waren es 2007 noch 13 getötete Tiere, stieg ihre Zahl 2016 auf 1054 an. Nach einem Bericht der südafrikanischen Umweltbehörde wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits 529 Nashörner gewildert.

Der Verkauf wird vom südafrikanischen Auktionshaus Van’s Auctions durchgeführt und dauert bis zum 24.8.2017, eine klassische Offline-Auktion findet am 19. September in der südafrikanischen Provinz Gauteng statt.

Quelle: IFAW

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