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Schräge Vögel - Warum Wanderfalken nicht auswandern!

Archivmeldung vom 05.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Porträt eines Wanderfalken
Porträt eines Wanderfalken

Foto: Ltshears
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Wer zurzeit beim Spazierengehen mal nach oben in den Himmel schaut, wird dort nur noch wenige Vögel sehen. Kein Wunder, denn die meisten sind schon längst in ihrem Winterquartier im sonnigen Süden. Ein paar überwintern aber auch in unseren Breitengraden, darunter zum Beispiel einige Wanderfalken. Und die nisten teilweise sogar auf Hochhäusern mitten in der Stadt oder an so ungewöhnlichen Plätzen wie am Kamin des Kraftwerks Brunsbüttel. Warum sie das machen, verrät Ihnen Oliver Heinze.

Kernkraftwerk Brunsbüttel Bild: ExtremNews
Kernkraftwerk Brunsbüttel Bild: ExtremNews

Wanderfalken nisten bereits seit 20 Jahren am Kraftwerk Brunsbüttel, erklärt Uwe Robitzky von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Schleswig-Holstein.

Uwe Robitzky: "Die Wanderfalken sind über die Küste Niedersachsens von Süden langsam Richtung Schleswig-Holstein nach Norden gekommen, haben sich ausgebreitet. Und als wir die ersten Vögel hier bei uns gesehen haben, haben wir dann in 1994 den ersten Kasten am Kraftwerk in Brunsbüttel angebracht, der dann auch gleich ´96 mit der ersten Brut belohnt wurde. Und ich hab´ mal geschaut: Insgesamt haben die 57 Eier gelegt und 41 Junge großgezogen."

Dass die Tiere diesen Brutplatz in der Nähe der Elbe so gut annehmen, hat verschiedene Gründe.

Uwe Robitzky: "Die Höhe spielt dabei eine ganz große Rolle, weil die Falken über die jahrhundertelange Verfolgung durch den Menschen Menschen gegenüber sehr scheu geworden sind und deswegen auf Bäumen nicht mehr brüten können. Und auf Wasser beispielsweise lassen sich die Vögel ganz leicht greifen für den Falken. Deswegen lieben die Gewässernähe, was ihre Brutplätze und ihre Jagdplätze angeht."

Dazu kommt, dass die Wanderfalken und ihr Nachwuchs sich dort besonders sicher fühlen können.

Uwe Robitzky: "Von Anfang an hat sich die Firmenleitung von Vattenfall besonders für den Wanderfalkenschutz stark gemacht. Sie passen auf, dass die Brut erfolgreich wird und den Jungvögeln kein Haar gekrümmt wird - und nur deswegen haben wir diese hohe Nachwuchsrate an diesem Kraftwerk."

Und davon profitiert natürlich der gesamte Wanderfalken-Bestand, denn es ist noch gar nicht lange her, da standen die hierzulande kurz vor dem Aussterben.

Uwe Robitzky:  Es hatten nur etwa 40 Paare überlebt in Deutschland. Mittlerweile sind nach den letzten Rechnungen wieder 1.200 Paare vorhanden, sodass man sagen kann: Der Wanderfalke ist über den Berg. In Ländern aber wie beispielsweise Schleswig-Holstein mit nur etwa 30 Brutpaaren hier, das ist noch zu wenig. Wir müssen also noch ein Stück arbeiten, um auf vergleichbare Verhältnisse wie Bayern und Baden-Württemberg zu kommen."

Mehr über die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Schleswig-Holstein, die sich auch um die Falken am Vattenfall Kraftwerk Brunsbüttel kümmert, finden Sie im Internet unter www.agw-sh.de.

Quelle: Vattenfall Europe AG (ots)

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