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Raben stehen auf der Abschussliste

Archivmeldung vom 20.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: de.wikipedia.org
Bild: de.wikipedia.org

Die Dohle ist Deutschlands Vogel des Jahres 2012. Für viele Jäger kein Grund, ihre Jagd auf Rabenvögel zu stoppen. Besonders Jungjäger üben sich in ihrer Freizeit mit Pumpguns und habautomatischen Gewehren im sogenannten „Crowbusting“. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat sich nun gemeinsam mit weiteren Organisationen der Kampagne „Der Jagd ein Gesicht geben“ angeschlossen. Gemeinsam sprechen sich die Tierschützer vehement gegen den Abschuss von Rabenvögeln aus. Denn die Tiere sind gemäß EU-Vogelschutzrichtlinie geschützt. Die meisten Bundesländer setzen sich allerdings durch Ausnahmeregelungen und Verordnungen auf Druck der Jagdlobby darüber hinweg und erlassen Jagdzeiten, die teilweise sogar in die Brutzeiten hineinreichen.

„Rabenvögel sind fühlende, höchst intelligente und soziale Wesen“, sagt Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN. „Die Tiere nur zum Spaß abzuschießen, ist grausam und für uns eindeutig Tierquälerei.“ Viele Studien belegen die kognitiven Fähigkeiten von Rabenvögeln. Argumente der Jagdverbände, dass Rabenvögel Schäden in der Landwirtschaft verursachten und Singvögel- und Niederwildbestände gefährdeten, sind seit langem wissenschaftlich widerlegt. Auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) kommt zu dem Schluss, dass eine flächendeckende Bejagung von Rabenkrähen weder fachlich oder juristisch zu begründen, noch ethisch-moralisch zu rechtfertigen ist. Die Anzahl der getöteten Rabenvögel wird aus gutem Grund in der jährlichen Streckenstatistik des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) nicht veröffentlicht. Gemäß Hochrechnungen von Wildtierschutz Deutschland e. V. dürften Jahr für Jahr in Deutschland etwa 1,2 Millionen dieser Tiere getötet werden, darunter zahlreiche streng geschützte Arten wie die Saatkrähe oder die auf den roten Listen geführte Dohle.

Die Kampagne „Der Jagd ein Gesicht geben“ wird von dem Verein Wildtierschutz Deutschland e. V. organisiert. Unterstützer der Kampagne sind: animal aid AWM - Animal Alliance.eu - Anti-Jagd-Allianz e.V. - Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. - Homo Tyrannus - ITV Grenzenlos - Liga für Tierschutzpolitik - Marderhilfsnetz - Naturefund e.V. - Pro iure animalis - SOS Galgos - Tierschutznews Schweiz - Tierschutzpartei (Sektionen RP und HH) - Tierschutzverein Noris e.V. - VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz - Vogelschutzkomittee Sektion Luxemburg – Wildtierschutz Deutschland e.V. - Wolfsvoegel.de.

Quelle: VIER PFOTEN

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