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Importiertes Holz oft illegal geschlagen

Archivmeldung vom 10.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Ein Fünftel des nach Europa importierten Holzes stammt einer Studie des WWF zufolge aus illegalen Quellen. Nach Angaben der Naturschützer landet unter anderem jährlich illegales Holz aus Russland im Wert von mindestens 120 Millionen Euro auf dem deutschen Markt.

In der EU gehandeltes Holz stammt dem WWF zufolge of aus illegalen Quellen. Bis zu 19 Prozent des eingeführten Holzes werde "unter Missachtung geltender Gesetze gefällt und gehandelt", so das Urteil der Naturschützer. Für die Studie hat der WWF verschiedene Datenquellen zusammengerechnet: Angaben über die Menge des exportierten Holzes im Herkunftsland und Schätzungen zum illegalen Holzeinschlag in diesen Staaten sowie Angaben über Importmengen in Europa. Als illegal wird Holz dann bezeichnet, wenn beim Fällen, Transport, Einkauf oder Verkauf gegen Gesetze verstoßen wird, zum Beispiel, wenn Nutzungsrechte durch Korruption erschlichen oder Landrechte missachtet werden, wenn Holz in Schutzgebieten geschlagen wird oder geschützte Baumarten gefällt werden.

"Mit einem Anteil von zehn Prozent steht Deutschland nach Finnland und Großbritannien auf Platz drei der Hauptabnehmerländer für illegales Holz", klagt der WWF. Durch den Handel mit geklauter Ware sei der deutsche und europäische Holzhandel stark in die Zerstörung der letzten großen Waldblöcke der Erde verstrickt, sagt WWF- Waldexpertin Nina Griesshammer.

Verbraucher kann illegales Holz nicht erkennen

Das meiste illegale Holz stammt laut WWF aus Russland: Jährlich lande illegales russisches Holz im Wert von mindestens 120 Millionen Euro auf dem deutschen Markt. In Russland wird Schätzungen zufolge bis zu 50 Prozent des Export-Holzes illegal gewonnen. Als weitere wichtige Herkunftsländer werden die Staaten des ehemaligen Ostblocks, Südostasiens, West- und Zentralafrikas sowie Brasilien genannt. Wichtiges Transitland für Produkte sei China, fanden die Autoren der Studie heraus.

Der Verbraucher kann illegales Holz nicht erkennen. Der WWF fordert ein Gesetz, das garantiert, dass nur noch mit legalem Holz gehandelt werden darf, und das den Unternehmen eine Nachweispflicht auferlegt. Der Handel mit illegalem Holz müsse endlich unter Strafe gestellt werden. Der Aktionsplan der EU gegen illegale Abholzung und Holz-Hehlerei gehe nicht weit genug: Dieser sehe zwar Abkommen zwischen Produzenten und Importländer vor, doch gerade mit jenen Regionen, aus denen das meiste illegale Holz stammt, gebe es keine Verhandlungen.

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