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Künast fordert Gesamtkonzept für Umbau der Tierhaltung

Archivmeldung vom 15.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Renate Künast (2017)
Renate Künast (2017)

Foto: Superbass
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Grünen-Politikerin Renate Künast hat dazu aufgerufen, bei der Debatte um bessere Tierhaltung über mehr als Finanzierungsfragen zu diskutieren. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte sie vor Beginn der Agrarmesse Grüne Woche: "Nur über Geld zu reden ist doch zu kurz gedacht." Es müsse zeitgleich geklärt werden, wie die Ställe der Zukunft überhaupt aussehen sollten."

Künast weiter: "Zudem müsse die Kennzeichnung der Tierwohl-Produkte auf den Verpackungen sichergestellt sein. "Aus diesen Komponenten brauchen wir ein Gesamtkonzept. Sonst kommen wir beim Thema Stallumbau auch nicht voran", sagte Künast.

Die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin sagte: "Die gesellschaftliche Betriebserlaubnis für einen Großteil der Ställe, wie es sie heute gibt, ist erloschen." Die Bevölkerung akzeptiere diese Art der Tierhaltung nicht mehr. Das sei die Grundlage, von der aus bessere Tierhaltung diskutiert werden müsse. "Ganz klar ist doch, dass wir den Tieren zunächst einmal mehr Platz einräumen müssen", sagte Künast. Dies bedeute zwangsläufig, dass künftig weniger Tiere gehalten werden müssten. "Es ist unfair, Landwirten zu erzählen, dass wir Tierhaltung in dieser Dimension wie heute künftig noch benötigen."

Neben der rechtlichen Klärung der Haltungsfragen warb Künast für größtmögliche Transparenz auf den Verpackungen. "Auf der Fleischverpackung müssen Haltung und Herkunft dokumentiert sein", sagte Künast. Aus einer Herkunftskennzeichnung könne der Verbraucher ableiten, wie klimafreundlich etwa ein Steak sei. "Kommt es aus Brandenburg oder doch aus Südamerika? Volle Transparenz ermöglicht volle Entscheidungsfreiheit." Auch die Gastronomie habe dann keine Ausreden mehr, den Kunden importiertes Billigfleisch zu servieren.

Zuvor hatte sich die Umweltschutzorganisation Greenpeace für eine Tierwohlabgabe von bis zu 50 Cent auf jedes Kilogramm Fleisch ausgesprochen. So könne der Umstieg in eine tiergerechtere Haltung finanziert werden, schlug die Organisation vor. Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast hatte die Diskussion Anfang des Jahres angestoßen. Sie brachte eine Sonderabgabe zum Umbau der Tierhaltung ins Spiel.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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