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Wissenschaftler will Nördliches Breitmaulnashorn retten

Archivmeldung vom 03.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nördliches Breitmaulnashorn im Zoo von San Diego (der Bulle „Angalifu“, 2014 verstorben)
Nördliches Breitmaulnashorn im Zoo von San Diego (der Bulle „Angalifu“, 2014 verstorben)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Obwohl das letzte männliche Exemplar des Nördlichen Breitmaulnashorns im Frühjahr gestorben ist, will ein Berliner Experte die Unterart retten. Am 19. März war der Nashornbulle Sudan in einem Reservat in Kenia schwer krank eingeschläfert worden. "Für mich ist Sudan nicht tot", sagte Thomas Hildebrandt der Wochenzeitung "Die Zeit".

"Es wurden Hautproben entnommen nach seinem Tod, es gibt auch Sperma von ihm", sagte der Tierarzt und Forscher. "Und solange noch biologisches Material von Sudan da ist, ist er nach meiner Definition auch noch nicht tot." Hildebrandt, der am Leibniz-Institut die Abteilung für Reproduktionsmanagement leitet, plant Retortennashornbabys mit den Eizellen der beiden letzten lebenden Weibchen des Nördlichen Breitmaulnashorns und mit eingefrorenem Sperma zu erzeugen. Später will er dann aus Sudans Haut Stammzellen herstellen, um die genetische Vielfalt weiterer Nashornnachkommen zu vergrößern.

In der Jahresrückblick-Ausgabe der "Zeit" äußert sich der Wissenschaftler zu seiner Motivation: "Ich finde es einfach nicht gerecht, dass diese Tierart von unserem Planeten verschwindet." Er verteidigte den großen Aufwand zur Rettung einer einzigen Unterart. "Das Nördliche Breitmaulnashorn hat nicht in der Evolution versagt, wir sehen hier keinen natürlichen Aussterbeprozess", sagte der Forscher. "Sein Horn ist einfach in Asien so begehrt und sein Körper nicht kugelfest."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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