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Tierärzte appellieren an Deutsche Reiterliche Vereinigung: Keine Herabstufung der Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln

Archivmeldung vom 04.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Paulwip / pixelio.de
Bild: Paulwip / pixelio.de

Wie erst jetzt bekannt wurde, beabsichtigt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in Kürze ihre derzeit gültigen Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln (ADMR) den weniger restriktiven Vorschriften der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) anzupassen. Auch wenn die nationalen tierschutz- und arzneimittelrechtlichen Vorgaben im Pferdesport weiterhin einzuhalten sind, ist das Vorhaben der FN aus tierärztlicher Sicht inakzeptabel. Durch die Möglichkeit der Anwendung bislang verbotener Substanzen bzw. nicht mehr einzuhaltender Karenzzeiten besteht die Möglichkeit, dass künftig Gesundheit und Wohlbefinden der im Wettkampfsport eingesetzten Pferde beeinträchtigt werden.

Krankheitsbedingte Leistungsschwächen und Schäden der Tiere blieben dann ebenso unbeachtet wie notwendige Zeiten der Rekonvaleszenz. Darauf verweist der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Hans-Joachim Götz, in einem persönlichen Schreiben an FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau und appelliert an ihn, persönlich dafür Sorge zu tragen, dass auf eine Herabstufung der ADMR in Anpassung an die FEI-Vorschriften verzichtet wird. Gleichzeitig hat der bpt die Problematik und die Position der Tierärzte dem zuständigen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zur Kenntnis gebracht.

Vielseitigkeits- und Distanzreiten stehen ohnehin in der öffentlichen Kritik. Es ist keine Seltenheit, dass Pferde dabei ihr Leben lassen, wie der aktuelle Fall von den Weltreiterspielen in Caen wieder einmal zeigt. Medienberichten zufolge soll der Ehemann der FEI-Präsidentin für rund 20 Dopingfälle in der Ausdauerdisziplin in den letzten Jahren mitverantwortlich gewesen sein. "Ob die FN vor diesem Hintergrund wirklich ihre ADMR an die FEI-Regeln anpassen und so in Verruf geraten will, sollte sie sich gut überlegen", betont Götz und verweist darauf, dass dies auch im Zuge einer zunehmend kritischen gesellschaftspolitischen Diskussion um Doping im Leistungssport äußerst kontraproduktiv wäre.

Nach Auffassung des Tierärzteverbandes würde die FN mit den geplanten Lockerungen auch von den selbst erarbeiteten und weit verbreiteten "Ethischen Grundsätzen" für den Pferdesport abweichen. Wird darin doch der physischen und psychischen Gesundheit des Pferdes unabhängig von seiner Nutzung oberste Bedeutung eingeräumt und die Beeinflussung des Leistungsvermögens durch medikamentöse sowie nicht pferdegerechte Einwirkung des Menschen abgelehnt. "Das unterstützen wir Tierärzte voll und ganz. Die FN sollte sich selbst treu bleiben und auf eine Herabstufung der ADMR in Anpassung an die FEI-Vorschriften verzichten", bekräftigt Götz seinen Appell an den Reiterverband.

Quelle: Bundesverb. Prakt. Tierärzte e.V. (ots)

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