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Österreichische Bären sterben zum zweiten Mal aus

Archivmeldung vom 29.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© WWF
© WWF

Die österreichische Bärenpopulation ist auf zwei Männchen geschrumpft. Dies zeigt die genetische Untersuchung von Bärenhaaren und Losungen des vergangenen Jahres. Von ehemals 35 Braunbären können nur noch der 19jährige „Djuro“ und sein sieben Jahre alter Sohn „Moritz“ in Österreich wissenschaftlich nachgewiesen werden.

2006 hatte das Gen-Labor des Naturhistorischen Museums in Wien noch sechs Bären bestimmt, davon drei Junge. „Es scheint, als hätten wir mit Elsa jetzt auch noch das letzte reproduktionsfähige Weibchen verloren“, sagt WWF-Projektleiter Christoph Walder. Mit nur noch zwei gesicherten männlichen Exemplaren sind die Bären in Österreich unmittelbar vom Aussterben bedroht.

Die 8jährige Bärin Elsa, Halbschwester von Moritz, hinterließ ihre letzte Pfotenspur Anfang 2007 im Flussbett der Lassing in der nördlichen Steiermark. Seither ist sie nicht wieder aufgetaucht. „Unsere letzte Hoffnung ist, dass Elsa Junge führt. Bärinnen mit Jungen nämlich verhalten sich besonders vorsichtig und zeigen sich erst im Mai“, so WWF-Artenschutzexperte Volker Homes.

Moritz, der „Salzkammergutbär“, wird wegen der milden Temperaturen schon in den nächsten Tagen aus dem Winterschlaf erwachen und seine Streifzüge durch die Wälder Oberösterreichs und Salzburgs beginnen. „Obwohl er sehr wanderfreudig ist, macht Moritz uns keinerlei Probleme, weil er immer eine natürliche Scheu vor den Menschen zeigt“, erklärt Homes. Sorgen bereitet dem WWF-Experten jedoch, dass Moritz seit mehr als zwei Jahren vergeblich nach einem Weibchen sucht.

Gleiches gilt für Djuro. Als letzter von drei Bären wurde er 1993 aus Slowenien nach Österreich gebracht und hat mit wechselnden Bärenweibchen – unter anderem seinen Töchtern Elsa und Rosemarie – bereits 22-Mal für Bärennachwuchs „Made in Austria“ gesorgt. Seit drei Jahren ist auch Djuro erfolglos auf Brautschau.

Nach der Zuwanderung des „Ötscherbären“ 1972 hatte der WWF zwischen 1989 und 1993 drei slowenische Bären in Österreich angesiedelt. Im Laufe der Jahre wurden anschließend 31 Bären in Österreich geboren. 23 Bären – in den meisten Fällen Jährlinge – sind verschwunden, die meisten 1999/2000. Der WWF geht davon aus, dass nicht alle verschwundenen Bären eines natürlichen Todes gestorben sind. Dieser Verdacht hat sich erhärtet, nachdem im Dezember 2007 ein illegal geschossenes Bärenjunges durch das Landeskriminalamt Niederösterreich sichergestellt wurde.

Quelle: WWF

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