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Toyota-Chef warnt vor zu hohen Erwartungen an E-Autos - "Saubere Elektromobilität ist ein Mythos"

Archivmeldung vom 06.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Georg Sander / pixelio.de
Bild: Georg Sander / pixelio.de

Toyota-Deutschlandchef Alain Uyttenhoven warnt vor zu hohen Erwartungen an die Umweltfreundlichkeit batteriegetriebener Fahrzeuge. "Jetzt werden große Hoffnungen in die Elektromobilität gesetzt, aber es ist ein Mythos, dass diese Technologie eine 100 Prozent nachhaltige ist", sagte Uyttenhoven dem "Kölner Stadt-Anzeiger").

Rund 80 Prozent des Stroms weltweit werde nach wie vor unter Einsatz fossiler Brennstoffe produziert. "Elektromobilität wäre sauber, wenn der Strom aus nachhaltigen Energiequellen käme. Das beste Beispiel ist hier Norwegen - der überwiegende Teil des Stroms kommt aus Wasserkraft", sagte der Automanager.

Auch die Produktion der Batterien sei kritisch zu betrachten. "Heute fährt weltweit nur ein Prozent der Autos mit reinem Batterie-Antrieb. Wenn die Zahl nun deutlich erhöht werden soll, wird man auch deutlich mehr Rohstoffe für den Bau der Batterien brauchen als derzeit. Man benötigt etwa 15 Kilo Kobalt pro Auto." Hauptabbaugebiet sei der Kongo mit all den politischen und ökologischen Problemen, die dort herrschten. "Auch das muss man immer berücksichtigen, wenn man über die Umweltfreundlichkeit spricht", so der Deutschlandchef des japanischen Autobauers.

Toyota setzt auf die Brennstoffzelle auf Basis von Wasserstoff. "Wasserstoff ist ein nahezu unendliches Speichermedium, denn Wasser gibt es fast unbegrenzt auf unserem Planeten. Im Gegensatz zu anderen alternativen Energien wie Wind und Sonne ist es immer verfügbar. Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge stoßen kein CO2 aus und auch keine anderen schädlichen Gase wie Kohlenmonoxid und Stickoxide. Wasserstoff ist zudem transportierbar - im Gegensatz zu Strom, der etwa wegen fehlender Trassen nicht von der Nordsee nach Bayern gebracht werden kann", so Uyttenhoven.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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