Leben mit Wölfen möglich
Archivmeldung vom 10.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Leben mit Wölfen in Deutschland ist möglich. Pauschallösungen für den Umgang mit dem streng geschützten Wolf gibt es allerdings nicht", sagte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, anlässlich der Veröffentlichung "Leben mit Wölfen. Leitfaden für den Umgang mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland".
Die neue Veröffentlichung enthält Hintergrundinformationen und stellt
ausführlich fachliche Grundlagen und Vorschläge für ein Wolfsmanagement in
Deutschland dar. Mit Hilfe von GIS-Analysen wurde die Eignung verschiedener
Regionen Deutschlands für eine Etablierung von Wölfen untersucht: Vor allem im
Nordosten des Landes, in den Mittelgebirgen und im Südosten sind dem derzeitigen
Verbreitungsgebiet vergleichbare Flächen häufig. Neben den Konfliktpotentialen
in Bezug auf die Nutztierhaltung und die öffentliche Sicherheit wird auch der
Aspekt "Wolf-Wild-Jagd" behandelt sowie Lösungsansätze hierzu
dargestellt.
"Besonders wichtig sind die Erarbeitung und Umsetzung eines
bundesweit abgestimmten Konzeptes für Prävention und Kompensation von
Nutztierverlusten, eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und eine enge
Zusammenarbeit mit den betroffenen Interessengruppen, um eine dauerhafte
Etablierung der Wölfe in Deutschland zu ermöglichen", erläuterte BfN-Präsident
Vogtmann. "Die vor Jahren nach Deutschland zurückgekehrten Wölfe in der Lausitz
haben gezeigt, dass bei einem guten Management ein Miteinander von Mensch und
Wolf keine größeren Probleme bereitet."
Der Leitfaden wurde im Rahmen des vom
BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums geförderten Forschungsvorhabens
"Fachkonzept für ein Wolfsmanagement in Deutschland" vom Staatlichen Museum für
Naturkunde Görlitz und dem Wildbiologischen Büro LUPUS erarbeitet. Er soll als
fachliche Grundlage für die Entwicklung eines zwischen den zuständigen Behörden
und Interessengruppen abgestimmten Managementplanes für Wölfe in Deutschland
dienen.
Hintergrund:
Der Wolf (Canis lupus) ist eine der am
stärksten emotional befrachteten Tierarten. Jahrhunderte lang wurde er verfolgt
und in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas ausgerottet. Erst in den letzten
Jahrzehnten begannen sich verschiedene Populationen durch Schutz und Schonzeiten
zu erholen. In den letzten 20 Jahren kehrten Wölfe sogar wieder in Gegenden
zurück, in denen sie vorher ausgerottet worden waren - auch Deutschland ist ein
solches neues, altes Wolfsgebiet.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.