Bleser/Jordan: Eine Impfung wäre grob fahrlässig
Archivmeldung vom 20.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu der Forderung der früheren nordrhein-westfälischen Umweltministerin, Bärbel Höhn MdB, Geflügel aus Hobby- und Zoohaltung gegen die Vogelgrippe zu impfen, erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, und der zuständige Berichterstatter, Dr. Hans-Heinrich Jordan MdB:
Die prophylaktische Impfung von Geflügel, ob in Hobbyhaltung oder
in landwirtschaftlichen Betrieben, stellt zurzeit keine ernst zu
nehmende Option dar. Im Gegenteil: eine Impfung wäre in der jetzigen
Situation kontraproduktiv und unverantwortlich.
Der derzeit verfügbare Impfstoff verhindert zwar eine schwere
Erkrankung der geimpften Tiere. Er kann allerdings nicht verhindern,
dass ein infiziertes Tier - vermeintlich gesund - den Virus im
Bestand weiter verbreitet. Eine Unterscheidung erkrankter und
geimpfter Tiere wäre somit nicht mehr möglich, eine Ausbreitung
verliefe im Verborgenen. Damit steigt auch die Gefahr für die mit der
Betreuung der Tiere befassten Menschen.
Aktuell ist es das Wichtigste, die konsequente Linie von Minister
Seehofer fortzusetzen. Es gilt, das Übergreifen der bisher auf
Wildvögel beschränkten Infektion auf Nutzgeflügelbestände zu
verhindern.
Impfstrategien werden erst dann sinnvoll, wenn es gelingt, einen
Markerimpfstoff zu entwickeln, der eine Unterscheidung zwischen
geimpften und infizierten Vögeln ermöglicht.
Quelle: Pressemitteilung CDU/CSU - Bundestagsfraktion