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"Berlin tüt was" schafft den Weltrekord: Tausende Berliner bilden neun Kilometer lange Plastiktütenkette

Archivmeldung vom 20.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Aktion "Berlin tüt was", 20. September 2014. Bild:  Copyright C. Wronski
Aktion "Berlin tüt was", 20. September 2014. Bild: Copyright C. Wronski

Mehr als 3.000 Besucher des Umweltfests der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) haben heute gegen den ausufernden Plastiktütenkonsum in der Hauptstadt demonstriert. Sie hielten ein neun Kilometer langes Band aus 30.000 Einwegtüten in die Luft und stellten den bisherigen, durch GUINNESS WORLD RECORDS anerkannten, Weltrekord der längsten Plastiktütenkette ein. Dieser wurde am 17.7.2013 von SEA LIFE mit 10.615 Plastiktüten und einer 4,2 Kilometer langen Kette am Timmendorfer Strand aufgestellt. Unter dem Slogan "Berlin tüt was!" hatten die SNB, die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) und die Berliner Stadtreinigung (BSR) zu der heutigen Aktion aufgerufen.

Alleine in Berlin gehen pro Stunde 30.000 Plastiktüten über die Ladentheke. Diese sind bereits nach durchschnittlich 25 Minuten Abfall. Häufig landen sie nicht im Gelben Sack, sondern in der Verbrennungsanlage oder sogar in der Landschaft, wo sie dann der Tier- und Pflanzenwelt schaden. Der Tagesverbrauch an Plastiktüten liegt in der Hauptstadt bei 710.000 Stück. Pro Jahr macht das 260 Millionen Plastiktüten.

"Nach monatelanger Vorbereitung ist der Weltrekord ein wunderbarer Erfolg, mit dem die Berlinerinnen und Berliner ein wichtiges Signal an die Politik und den Handel senden: Plastiktüten sind ein gewaltiges Problem und vollkommen überflüssig. Es gibt zahlreiche umweltfreundliche Mehrwegalternativen, um die eigenen Einkäufe nach Hause zu bringen", sagt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz Berlin, Sylke Freudenthal.

"Plastiktüten sind ein Wegwerfprodukt, das wir uns aufgrund immer knapper werdender Ressourcen weder leisten können, noch leisten sollten. Sie vermüllen Parks und Gewässer und sind für den Tod abertausender Tiere verantwortlich, die die Plastikreste für Nahrung halten und daran ersticken", erklärt Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation setzt sich seit zwei Jahren für eine Umweltabgabe auf Plastiktüten ein.

Die Aktion wurde durch Mittel des Förderfonds Trenntstadt Berlin ermöglicht. Dieser ist Teil des Projekts Trenntstadt Berlin und eine Initiative der Berliner Stadtreinigung (BSR) und ihrer Partner ALBA, Berlin Recycling und der SNB. Ziel ist es, Verpackungsabfälle zu vermeiden und zu verringern. Aus den Nebenentgelten des Dualen Systems Deutschlands stammende Gelder werden eingesetzt, um Berlinerinnen und Berliner mit ungewöhnlichen, kreativen und innovativen Aktionen über die Themen Abfallvermeidung und Abfalltrennung zu informieren. "Berlin tüt was!" ist ein solches Projekt.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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