Agrarminister Schmidt will massenhaftes Töten von Küken stoppen
Archivmeldung vom 30.03.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) will das Töten männlicher Küken in spätesten zwei Jahren beenden: "Ab Ende 2016 sollen die ersten `tötungsfreien` Bruteier auf den Markt kommen. Mein Ziel ist es, dass das Küken-Schreddern 2017 aufhört, aber dazu muss die Wirtschaft mithelfen", sagte Schmidt im Gespräch mit der "Bild". "Wir stehen kurz vor dem Abschluss des technischen Verfahrens."
Sollten alle Prüfungen positiv verlaufen, "müssen dann schnellstmöglich in den Brütereien die entsprechenden Geräte angeschafft werden, damit es kein Schreddern mehr geben wird". Aktuell werden jährlich bis zu 50 Millionen männliche Eintagsküken vergast und geschreddert, weil sie später keine Eier legen können. Daher wird an einer Methode geforscht, schon im Ei zu erkennen, ob sich daraus ein männliches oder weibliches Küken entwickelt. So soll verhindert werden, dass die männlichen Küken überhaupt schlüpfen. Erhebliche Preissteigerungen bei Eiern erwartet Schmidt nicht. "Die Methode, die wir fördern, ist die billigste. Der Preis für ein Ei wird um maximal ein bis zwei Cent steigen", sagte Schmidt gegenüber der Zeitung.
Niedersachsen will Massentötung von Eintagsküken stoppen
Das Land Niedersachsen will spätestens bis zum Jahr 2020 die Massentötung männlicher Küken aus ökonomischen Gründen stoppen. "Diese verwerfliche Praxis kann so nicht weitergehen", sagte Niedersachens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der "Welt am Sonntag".
Allein in Niedersachsen werden jährlich 27 Millionen männliche Küken am ersten Lebenstag mit Kohlendioxid vergast, weil sie für die Eierproduzenten wertlos und für die Fleischproduktion ebenfalls ungeeignet sind. Bundesweit sind es 40 bis 50 Millionen. Meyer nannte nun erstmals eine Frist für den Ausstieg aus dem postnatalen Selektionsprozess. "Niedersachsen will in drei bis fünf Jahren das Töten männlicher Eintagsküken aus Legehennenlinien beenden", sagte Meyer und forderte den Bund auf, ein Enddatum vor 2020 rechtsverbindlich ins Tierschutzgesetz zu schreiben.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) wird am Montag ein Forschungsprojekt der Uni Leipzig besuchen, das eine automatisierte Geschlechtsbestimmung im Ei ermöglichen soll. Wie aus seinem Ministerium verlautet, könnte er dann auch einen Zeitplan für ein bundesweites Verbot der Eintagsküken verkünden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur