Forscher klären auf: So können sich gefährliche Asteroiden der Erde unbemerkt nähern
Archivmeldung vom 18.01.2022
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDie von der Nasa geförderten Astronomen haben eine Zone identifiziert, aus der sich potenziell gefährliche Asteroiden wegen Besonderheiten der täglichen Rotation unseres Planeten eine Weile unbemerkt von Teleskopen der Erde nähern können. Das geht aus ihrem Artikel hervor, der in einer Februar-Ausgabe der Fachzeitschrift „Icarus“ erscheinen soll.
Beim russischen online Magazin "SNA News" ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen: "Das Team um Professor Richard Wainscoat an der Universität Hawaii stellte demnach fest, dass Objekte, die sich am nächtlichen Himmel von Osten her nähern, wegen der Besonderheiten der täglichen Rotation der Erde und ihrer Reise um die Sonne stationär erscheinen können. Das bedeutet, dass sie von dem Netzwerk computergesteuerter Teleskope, die nach solchen Bedrohungen Ausschau halten sollen, nicht entdeckt werden.
Die Studie kam zustande, nachdem die astronomische Gemeinschaft 2019 von einem „Beinahezusammenstoß“ erschüttert wurde, als ein Asteroid mit einem Durchmesser von etwa 100 Metern in einer Entfernung von nur 70.000 Kilometern an der Erde vorbeiraste. Der sogenannte „2019 OK“ konnte nur 24 Stunden vor dem Vorbeiflug von den Teleskopen identifiziert werden.
Der US-Kongress stellt seiner Nationalen Aeronautik- und Raumfahrtbehörde Nasa die Aufgabe, 90 Prozent der Asteroiden mit einem Durchmesser von 140 Metern oder mehr zu identifizieren. Das ist eine Größe, die bei einem Einschlag auf der Erde eine Region von der Größe einer Großstadt oder eines Kleinstaates verwüsten könnte. Die Behörde soll auch Methoden entwickeln, um Kollisionen mit der Erde zu verhindern.
Warum haben Teleskope versagt?
Die Algorithmen der Beobachtungsteleskope, die auf Asteroiden aufpassen, sind so programmiert, dass sie sich bewegende Objekte anzeigen, um zu vermeiden, dass Phänomene wie Supernovas und Flare-Sterne fälschlicherweise erkannt werden. Dabei wird mit einkalkuliert, dass Objekte, die sich der Erde nähern, wegen der östlichen Drehung der Erde um ihre Achse am Himmel nach Westen zu driften scheinen.
Wenn sich Asteroiden der Erde allerdings von einem Teil des Osthimmels aus nähern, und zwar von dem Bereich aus, der bei einem direkten Blick nach oben gegen zwei Uhr morgens zu sehen ist, können die Drehung des Planeten und seine gekrümmte Umlaufbahn um die Sonne die Objekte stationär erscheinen lassen.
Forschungsleiter beruhigt: Man solle „keinen Schlaf verlieren“
Die Studie besagt, dass bei 50 Prozent der Himmelsobjekte, die sich der Erde von Osten her nähern, mit langsamen Bewegungen zu rechnen ist, die ihre Entdeckung erschweren könnten.
„Die Forscher sollten bei der Beobachtung des Himmels in dieser Richtung besonders vorsichtig sein und neuen sich langsam bewegenden Objekten sorgfältig nachgehen“, heißt es in dem Artikel.
Der Forschungsleiter Wainscoat betonte gegenüber der Zeitung „The Telegraph“ zugleich, dass die Menschen wegen der Gefahr eines verheerenden Asteroideneinschlags „nicht den Schlaf verlieren“ sollten.
„Für den Fall, dass wir etwas finden, das die Erde treffen wird, würden wir gerne etwas dagegen tun.“ "
Quelle: SNA News (Deutschland)