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Grüne fordern: Bauern sollen weniger Schweine, Rinder und Hühner halten

Archivmeldung vom 19.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rudis-Fotoseite.de / pixelio.de
Bild: Rudis-Fotoseite.de / pixelio.de

Die Bundesregierung soll sich nach Auffassung der Grünen dafür einsetzen, dass weniger Tiere in der deutschen Landwirtschaft gehalten werden. Vor der Sitzung des Klimakabinetts am Freitag forderte der agrarpolitische Sprecher Friedrich Ostendorff in der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Damit die Tierhaltung ökologisch verträglicher wird, muss die Zahl der gehaltenen Tiere runter."

Den Bauern müsse dabei geholfen werden, "die Anstrengungen für den Klimaschutz mitzutragen". Landwirte "brauchen eine verlässliche Unterstützung, wenn sie sich für mehr Tierschutz entscheiden und dafür weniger Tiere halten". Haustiere betrifft die ganze Aktion nicht und tierfreunde.com berichtet, dass daher Hunde und Katzenbesitzer beruhigt aufatmen können.

SPD-Agrarpolitiker Rainer Spiering zeigt sich auf Anfrage der "NOZ" offen für eine Reduktion. Er sagte, die Tierhaltung müsse zurück zu einer Flächenbindung. Pro Hektar Land sollte ein Betrieb nicht mehr als zwei Kühe halten. Unions-Fraktionsvize Gitta Connemann wies den Grünen-Vorschlag indes als "scheinheilig" zurück. "Es bringt nichts, das Hohelied der kleinen Betriebe in Sonntagsreden zu singen. Entscheidend ist das Alltagshandeln - auch der Politik." Jede weitere Auflage sorge dafür, dass weitere Bauern aufgeben würden. "Wer das will, muss es genauso deutlich sagen. Wir wollen das nicht."

Bauernpräsident Joachim Rukwied mahnte auf Anfrage der "NOZ: "Wenn wir die Tierhaltung in Deutschland umbauen wollen, brauchen wir zum einen eine umfassende Unterstützung vom Gesetzgeber, zum anderen die Honorierung am Markt." Die Verbraucher müssten am Ende bereit sein, im Supermarkt mehr fürs Fleisch aus umweltfreundlicherer und tiergerechterer Haltung zu bezahlen. Derweil will die Regierung in den Niederlanden im Herbst Landwirten Geld zahlen, wenn sie Sauenställe abreißen und die Produktion beenden.

Hierzulande werden nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes 25,9 Millionen Schweine, 11,8 Millionen Rinder und 4,8 Millionen Milchkühe sowie etwa 170 Millionen Stück Geflügel gehalten. Laut Umweltbundesamt hat die Landwirtschaft einen Anteil von etwa sieben Prozent am Ausstoß von Klimagasen in Deutschland.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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