Tierrechtler wollen Tigertötung verhindern
Archivmeldung vom 27.05.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Tötung von drei nicht reinrassigen Tigerbabys im Zoo Magdeburg ist das Schicksal von 31 weiteren nicht reinrassigen Zoo-Tigern ungewiss. Die Tierrechtler vom Bundesverband Menschen für Tierrechte und Animal Public haben Anzeige gegen den Zoo Magdeburg erstattet und fordern jetzt von der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA), die 31 Tiger nicht zu töten.
Über die Internetplattform www.tierrechte.de können Bürger diese Forderung unterstützen.
Kurz
nach der Geburt erhielten Anfang Mai drei lebensfähige Tigerwelpen die
Todesspritze. Einziger Grund: Ein Gentest hatte herausgestellt, dass
ihr Vater, der Tiger Taskan, kein reinrassiger Sibirischer Tiger ist,
sondern unter seinen Vorfahren auch ein Sumatra-Tiger war. Der
Bundesverband und Animal Public sehen in der Tötung der Tigerbabys
einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und haben bei der
Staatsanwaltschaft Anzeige gegen den Zoodirektor erstattet. Die
Staatsanwaltschaft hat den Anfangsverdacht bejaht und jetzt die
Ermittlungen aufgenommen.
Der Stadtrat hat sich mittlerweile
gegen eine Tötung des Tigers Taskan ausgesprochen. Was aus den anderen
31 nicht reinrassigen Tigern in 17 europäischen Zoos wird, ist bislang
unklar; im September soll bei der jährlichen EAZA-Tagung darüber
beraten werden. Die Tierrechtsorganisationen fordern von den
Verantwortlichen, sich gegen eine Tigertötung auszusprechen.
Dr.
Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte,
unterstreicht: „Es kann nicht angehen, dass die Zoos erst züchten, dann
denken und töten. Für das Wohlbefinden der Tiere, die sie gezüchtet
haben, tragen sie die moralische Verantwortung und müssen dieser auch
gerecht werden, egal ob die Tiere reinrassig sind oder nicht.“
Zur
Unterstützung ihrer Forderung auf Leben der Tiere haben die
Tierrechtler heute eine Email-Aktion gestartet, an der sich Tierfreunde
beteiligen mögen unter www.tierrechte.de.
Quelle: Menschen für Tierrechte